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Herausforderung Leichtathletik Weltmeisterschaft

14. August 2009

Kabel, Kräne und Container wohin das Auge auch schaut. Menschen mit Werkzeug in den Händen laufen hin und her und erledigen letzte Arbeiten. Die Vorbereitungen für die Leichtathletik-WM in Berlin laufen auf Hochtouren.

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Olympiastadion Berlin (dpa)
Olympiastadion Berlin (dpa)Bild: picture-alliance/ dpa

Der weltgrößte Sportevent in diesem Jahr startet am 15. August, spätestens dann will sich das Berliner Olympiastadion in bestem Licht präsentieren. Der sportliche Höhepunkt in diesem Jahr ist jedoch nicht nur für die Athleten eine echte Herausforderung. Ein 70-köpfiges Planungsteam um Mediendirektor Stefan Thies plante ganze vier Jahre lang diesen Event. Jedes noch so kleine Detail wurde durchgesprochen. "Doch zwischen Theorie und Praxis gibt es immer eine Lücke, manches war baulich einfach nicht realisierbar", sagt Thies. Letztenendes ist der Mediendirektor aber zuversichtlich alles rechtzeitig fertig zu bekommen, so dass Zuschauer und Athleten eine spannende Weltmeisterschaft erleben können.

"Druck gibt es immer"

Am vergangenen Montag dann der letzte große Schritt. 15 LKW brachten die Sportgeräte und die dazugehörige hochsensible Technik in das Berliner Olympiastadion. Seitdem werden Startblöcke auf Position gebracht, Netze für den Hammerwurf gespannt und Hürden auf der Laufbahn verteilt. Durch eine optimale Verteilung der Sportgeräte im Stadion soll eine uneingeschränkte Sicht auf alle Wettkämpfe für die Zuschauer garantiert werden. Je näher die Eröffnungsfeier rückt, desto mehr steigt die Spannung. "Es gibt Zeitdruck, es gibt Druck der aus dem eigenen Anspruch entsteht, aber natürlich auch aus dem Anspruch anderer", sagt Thies. Nach vier langen Planungsjahren ist er stresserprobt und sieht bis zur Eröffnungsfeier keine Probleme mehr für die letzten Aufbauarbeiten.

120 Kameras sorgen für lückenlose Berichterstattung

Das Mediendorf in Berlin (AP Photo/Gero Breloer)
Das Mediendorf in BerlinBild: AP

Auch für die Medien ist die Leichtathletik-WM eine noch nicht dagewesene Herausforderung. Neben dem Stadion entsteht das Presse- und Fernsehzentrum. Über 270 Container machen deutlich, welchen medialen Stellenwert der Event hat. Über eine Brücke, die das Olympiastadion mit dem "Mediendorf" verbindet, ziehen Techniker die letzten, meist armdicken und fast einen Kilometer langen, Kabel. Alleine in der Arena sorgen 120 Kameras für eine lückenlose Berichterstattung, dazu kommen noch diverse Kameras, die die Marathon- und Gehstrecke in der Berliner Innenstadt begleiten. Zum Vergleich: Bei den Olympischen Spielen 1972 in München waren es gerade einmal 56 Kameras, die den Sportevent übertrugen.

Ausgestrahlt wird alles in hochauflösender HDTV-Technik, das gab es in der Form noch nie. Dieter Gruschwitz ist Leiter des Sports beim ZDF. Er hofft auf einen guten und fehlerfreien Start mit der neuen Technik, denn diese Form der "hochauflösenden" Berichterstattung hat auch er noch nicht erlebt. "Wir sind sehr gespannt, wie die technische Umsetzung funktionieren wird. Vor allen Dingen wollen wir sehen, wie es von den Zuschauern angenommen wird."

47 neue Weltmeister und Weltmeisterinnen werden gesucht

Medaillen der Leichtathletik-WM
Medaillen der Leichtathletik-WMBild: DPA

Mit Spannung wird der Beginn der diesjährigen Leichtathletik-WM erwartet. Dann werden rund 2000 Athleten aus über 200 Ländern um die begehrten WM-Medallien kämpfen – gesucht werden 47 neue Weltmeister und Weltmeisterinnen. Dass den Menschen auf dem heimischen Sofa auch wirklich nichts entgeht, dafür sorgen rund 3500 Journalisten der schreibenden und audiovisuellen Zunft. Übertragen wird der Event in 190 Länder, die Veranstalter rechnen mit sechs Milliarden Fernsehzuschauern. Es wird in diesem Jahr also so gut wie kein Weg an der Leichtathletik-WM in Berlin vorbeiführen, denn kaum einer, so scheint es, kann den Beginn des medialen und sportlichen Mamutprojektes noch abwarten.

Autor: Thomas Klein

Redaktion: Wolfgang van Kann