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Berichte über neue Kriegsgräuel

10. Juni 2013

Im Bürgerkrieg in Syrien sollen beide Seiten wieder Gräueltaten verübt haben. Die Aufständischen greifen im Raum Aleppo an.

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Syrische Armee bei Kusair (Foto: AFP)
Bild: AFP/Getty Images

Mitglieder der Opposition warfen den Streitkräften von Präsident Baschar al-Assad vor, nach der Einnahme von Kusair (Artikelbild) an der Grenze zum Libanon in der vergangenen Woche mindestens hundert Menschen erschossen zu haben, die vor den Kämpfen geflüchtet seien. Die Stadt war von Regierungstruppen und an ihrer Seite Mitgliedern der libanesischen Hisbollah-Miliz eingenommen worden.

Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London meldete, radial-islamische Rebellen hätten in der Wirtschaftsmetropole Aleppo einen 15-Jährigen vor den Augen seiner Eltern wegen Blasphemie erschossen. Große Teile der Stadt werden seit dem vergangenen Jahr von den Rebellen kontrolliert. Zu ihnen gehören auch Islamisten, die dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahe stehen.  Derartige Berichte aus Syrien können nicht überprüft werden, weil unabhängige Medien kaum Zugang zu den Kampfgebieten haben.

Syrische Armee erobert Kusair

Oppositionsaktivisten meldeten unterdessen aus der Provinz Aleppo, es sei Rebellen gelungen, einen von ihnen schon seit mehr als einem Jahr belagerten Militärflughafen zu stürmen. Es gebe auf dem Flughafen Minigh heftige Kämpfe mit den Regierungstruppen. Nach der Eroberung von Kusair schließen Beobachter einen baldigen Angriff der Assad-Truppen und der Hisbollah auf Aleppo nicht aus.

Protest gegen die libanesische Hisbollah in Kairo (Foto:AP)
Protest gegen die libanesische Hisbollah in KairoBild: picture-alliance/AP

Die Schiiten-Miliz gerät derweil wegen ihrer offenen Parteinahme für Assad und ihrer Kampfeinsätze in Syrien immer stärker in die Kritik. In der ägyptischen Hauptstadt Kairo löste die Polizei eine Protestaktion sunnitischer Islamisten vor der libanesischen Botschaft auf. Nach Informationen lokaler Medien wurde ein Polizist verletzt. Auch in dem arabischen Golfemirat Katar versammelten sich Demonstranten vor der Botschaft des Libanons, um gegen die Hisbollah zu protestieren. Bei einem Anti-Hisbollah-Protest in Beirut war am Sonntag ein Mann erschossen worden.

wl/uh (rtr,dpa)