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Bericht: VDA-Chef Wissmann soll abgelöst werden

31. August 2017

Die Autoindustrie will einem Bericht zufolge einen personellen Neuanfang an der Spitze des Branchenverbands VDA. Der langjährige Präsident Matthias Wissmann soll abgesetzt werden. Daimler und VDA dementieren.

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Matthias Wissmann Präsident Verband der Automobilindustrie VDA
Bild: picture-alliance/dpa/G. Fischer

Wie die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) am Donnerstag unter Berufung auf Industriekreise berichteten, soll der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie, Matthias Wissmann, nach über zehn Jahren an der Spitze abgelöst werden. Der Wechsel solle nach der Bundestagswahl erfolgen.

Die Suche nach einer neuen Verbandsspitze koordiniere Daimler-Chef Dieter Zetsche. Nach der Bundestagswahl und der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt, die ebenfalls im September stattfindet, wollten die Führungen von Daimler, BMW und VW einen personellen und inhaltlichen Neuanfang für die weitere Debatte über Verbrennungsmotoren und mögliche Fahrverbote.

Der Branchenverband VDA hat den Bericht inzwischen zurückgewiesen. "Das ist völlig abwegig", sagte eine VDA-Sprecherin am Donnerstag. Zuvor hatte bereits Daimler dem Bericht widersprochen. "Von einer Ablösung Matthias Wissmanns kann keine Rede sein", sagte Daimler-Sprecher Jörg Howe. BMW-Chef Harald Krüger betonte: "Wir haben volles Vertrauen in Herrn Wissmann. Alles weitere ist für uns kein Thema." Auch ein VW-Sprecher dementierte den Bericht.

Der Ruf von "Made in Germany" steht auf dem Spiel

Bundesinnenminister Thomas de Maiziere lehnte unterdessen in einem Interview der "Heilbronner Stimme" generelle Fahrverbote ab - trotz des VW-Skandals um manipulierte Abgaswerte. Der gute Ruf Deutschlands dürfe nicht gefährdet werden, ergänzte der CDU-Politiker: "Made in Germany ist ein Markenname und darf nicht verbunden werden mit Betrug und Täuschung."

Der ehemalige Bundesverkehrsminister Wissmann ist seit 2007 VDA-Präsident, sein Vertrag war erst im vergangenen Jahr um zwei Jahre verlängert worden. Im Zuge des Diesel-Abgasskandals war es zu Unstimmigkeiten zwischen Wissmann und zuletzt Zetsche selbst gekommen, wie das RND berichtete.

zdh/ul (afp, rtr)