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Attentäter von Brüssel identifiziert

23. März 2016

Die Behörden in Belgien kommen nach den Anschlägen von Brüssel voran: Die Brüder Khalid und Ibrahim El Bakraoui wurden laut Medienberichten als die Selbstmordattentäter vom Brüsseler Flughafen identifiziert.

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De beiden mutmaßlichen Terror-Brüder Khalid und Ibrahim El Bakraoui (Foto: picture-alliance/rtn-radio tele nord)
Bild: picture-alliance/rtn-radio tele nord

Khalid El Bakraoui hatte demnach unter falscher Identität auch eine Wohnung im Brüsseler Stadtteil Forest angemietet, wo es bereits am Dienstag vergangener Woche bei einer Hausdurchsuchung zu einer Schießerei mit der Polizei kam. Ein mutmaßlicher Terrorist kam dabei ums Leben, zwei Verdächtige flüchteten. Die beiden identifizierten Brüder waren der Polizei laut RTBF bereits als Schwerkriminelle bekannt, standen bisher jedoch nicht unter Terrorverdacht.

Flüchtiger Attentäter schon länger gesucht

In der Wohnung wurden auch Fingerabdrücke des damals noch flüchtigen mutmaßlichen Mittäters der Pariser Anschläge, Salah Abdeslam, gefunden. Er wurde nach einer Großfahndung am Freitag im Stadtteil Molenbeek festgenommen.

Der noch flüchtige mutmaßliche Attentäter der Anschläge am Brüsseler Flughafen heißt nach einem Bericht der Zeitung DH Najim Laachraoui und wird schon länger gesucht. Zu den Attentaten hatte sich die Extremistenmiliz "Islamischer Staat" bekannt. Die belgischen Behörden veröffentlichten Fotos von Verdächtigen auf dem Flughafen (Artikelbild).

Für den Mittag kündigten die Behörden in Brüssel eine Schweigeminute an. Die Regierung hatte am Dienstag bereits Staatstrauer bis zum Donnerstag ausgerufen, landesweit wehen die Flaggen an öffentlichen Gebäuden auf Halbmast.

EU-Kommission für Kontrollen schon vor Flughäfen

Als Reaktion auf die Anschläge erwägt die EU-Kommission einem Zeitungsbericht zufolge die Einführung von Sicherheitskontrollen, die bereits vor Eintritt in das Flughafengebäude stattfinden sollen. "Das macht Sinn, weil dann alle Besucher von Flughäfen schon vor Betreten der Terminals überprüft würden", heißt es in der "Welt" unter Berufung auf Kommissionskreise.

Die USA rufen ihre Bürger zu Wachsamkeit bei Europa-Besuchen auf. In einer Mitteilung des Außenministeriums heißt es, es bestehe das Risiko weiterer Anschläge bei Sport-Veranstaltungen, an Touristen-Orten, in Restaurants und öffentlichen Verkehrsmitteln. Besonders an religiösen Feiertagen sollten die Amerikaner sehr aufmerksam sein.

Der EU-Ministerrat wird möglicherweise am Donnerstag zu einer Sondersitzung wegen der Anschläge in Brüssel zusammenkommen. Belgien habe um dieses Treffen gebeten, und die Niederlande, die derzeit die EU-Ratspräsidentschaft innehaben, bereiteten es vor, teilte der niederländische Justizminister Ard van der Steur über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Belgisches Gesundheitsministerium: 31 Tote, 260 Verletzte

Bei den Anschlägen auf dem Brüsseler Flughafen und in einem Metrozug wurden nach jüngsten Angaben der belgischen Gesundheitsministerin Maggie De Block mindestens 31 Menschen getötet. Rund 260 wurden verletzt. Es gebe allerdings weiter unterschiedliche Angaben, weil noch nicht alle Opfer identifiziert seien, meldete die Nachrichtenagentur Belga. Die 31 Toten, die De Block am Morgen nannte, sind nach Angaben ihrer Mitarbeiter jene Menschen, deren Tod eindeutig festgestellt sei. "Die Zahl kann noch steigen", hieß es weiter.

Der Flughafen Brüssel bleibt am Mittwoch noch geschlossen. Der öffentliche Nahverkehr soll teilweise wieder fahren. Der Zugverkehr aus den Niederlanden nach Belgien wurde inzwischen wieder aufgenommen. Die Züge würden allerdings nicht am Flughafen Zaventem halten, teilte die niederländische Bahn mit.

haz/sti (afp, dpa, rtr)