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„Beirut Parc“: Premiere für DW-Film

Berthold Stevens
21. Dezember 2016

600 syrische und palästinensische Flüchtlingskinder sowie junge Libanesen sahen in einem Kino in Beirut ihre eigene Geschichte. Der Film „Beirut Parc“ erzählt von ihrem Leben und wie sie der Fußball zusammenbringt.

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DW Kick off Special "Beirut Parc" (Filmtitel)
Fußball als Brücke zur Begegnung: Der Film erzählt vom Leben der Flüchtlingskinder, die das Soccer Camp mit jungen Libanesen zusammenbringt

Ausgangspunkt war das vom Goethe-Institut Libanon initiierte Projekt „Soccer Camp Libanon 2016“. Die Deutsche Welle strahlt den Film in zwei Teilen und in vier Sprachen aus – am 26. Dezember und 3. Januar.

Für die meisten Kinder war es das erste Mal in einem Kino. So wie es für viele bei den Dreharbeiten im Herbst auch das erste Mal auf einem richtigen Fußballplatz war. In einem Land, wo jeder fünfte Bewohner ein Flüchtling ist.

„Beirut Parc – Kinder zwischen Flucht und Fußball“
Kino-Premiere: für den Film wie für die meisten KidsBild: DW/Goethe-Institut

Die Autoren – die DW-Redakteure Matthias Frickel und Henning Hesse – begleiten in dem Film libanesische, syrische und palästinensische Kinder beim „Soccer Camp“ und geben darüber hinaus Einblick in das Leben von Geflüchteten. „Fußball ist unsere einzige Hoffnung. Denn hier gibt es keine Arbeit, nichts“, bekennt der 16-jährige palästinensische Junge Adam, dessen Familie in dritter Generation im Flüchtlingslager Schatila in Beirut lebt. „Wenn wir Fußball spielen vergessen wir die ganze Krise“, sagt die 15-Jährige Rim, die aus Syrien flüchtete und jetzt nahe der Grenze in der Bekaa-Ebene in einer vom Vater gezimmerten Hütte lebt. 

„Beirut Parc – Kinder zwischen Flucht und Fußball“
Sara kam mit ihren Eltern aus Homsk nach BeirutBild: DW/Goethe-Institut

Der Dokumentarfilm zeigt anhand des Alltags der Kinder und ihrer Eltern, wie die Konflikte zwischen Libanesen und geflüchteten Palästinensern und Syrern kulminieren. „Die Libanesen wollen nur unser Geld“, sagt ein syrischer Vater. Ein Libanese meint, Beirut sei zu klein, um so viele Flüchtlinge aufzunehmen. „Die großen, reichen Länder müssen helfen.“ Der Libanon ist ein Brennpunkt der Flüchtlingsbewegung. Hier leben auf engstem Raum syrische und irakische Flüchtlinge mit Libanesen und Palästinensern, die ihre Heimat schon vor vielen Jahren verlassen mussten. Für Kinder und Jugendliche bedeutet der Fußball einen Ausbruch aus dem schwierigen Alltag.

Das „Soccer Camp“ ist eine Initiative des Goethe-Instituts Beirut mit Unterstützung des Auswärtigen Amts und lokaler Partner wie der David Nakhid Football Academy. Überzeugt von der vermittelnden Kraft des Fußballs, luden die Organisatoren Flüchtlingskinder zwischen sechs und 16 Jahren ein. Für jeweils eine Woche trainierten sie in Beirut, Tripoli, Saidar und Bekaa. 

Die Deutsche Welle strahlt den Film „Beirut Parc – Kinder zwischen Flucht und Fußball“ auf Englisch, Deutsch, Spanisch und Arabisch aus, in Sonderausgaben des Fußballmagazins „Kick off!“. Online ist der Film ab sofort abrufbar und wird auf Social Media begleitet. 

Auch in München ist der DW-Film zu sehen: am 23. Januar 2017 in einer Kooperation zwischen den Münchner Kammerspielen und dem Goethe-Institut im Rahmen des „Welcome Café – Flüchtlinge und Kunst“.