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Befreiungsaktion im Golf von Aden

10. September 2010

Die US-Marine hat einen vor Somalia entführten deutschen Frachter aus der Gewalt von Piraten befreit. Seit Januar soll es bislang 140 Zwischenfälle im Zusammenhang mit Piraterie gegeben haben.

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Der deutsche Frachter Magellan (Foto:ap)
Der deutsche Frachter MagellanBild: AP

Eigentlich ist die Piraterie in Somalia ein lukratives Geschäft. In dem armen Land am Horn von Afrika liegt das Pro-Kopf-Einkommen bei schätzungsweise 290 Dollar im Jahr. Während der Gewinn für einen erfolgreichen Freibeuter bei 10.000 bis 15.000 Dollar pro Entführung liegen soll. Das entspräche in Deutschland einem Millionengewinn.

Erfolgreiche Befreiungsaktion

Im jüngsten Fall hatten die Piraten allerdings keinen Erfolg: der Frachter "M/V Magellan Star", der einer deutschen Reederei gehört und unter der Flagge von Antigua und Barbuda fährt, war am Mittwoch (08.09.2010) im Golf von Aden gekapert worden. Doch eine türkische Fregatte des multinationalen Einsatzverbandes zur Bekämpfung der Piraterie am Horn von Afrika hatte einen Notruf des Frachters erhalten, woraufhin die amerikanische Spezialeinheit den Frachter schon am Donnerstag wieder befreite.

Mutterschiff somalischer Piraten (Foto: ap)
Mutterschiff somalischer PiratenBild: AP

Bei der Kommandoaktion, die eine Stunde gedauert habe, seien neun mutmaßliche Seeräuber festgenommen worden, teilte ein Sprecher der US-Flotte mit. Von der Besatzung des Schiffes und dem Befreiungskommando wurde niemand verletzt. Deutsche Staatsbürger befanden sich nicht an Bord.

Schutzmaßnahmen erfolgreich?

Die Kommandoaktion war erst die dritte gewaltsame Befreiung eines von Piraten gekaperten Schiffs im Golf von Aden. Der multinationale Einsatzverband war im Januar 2009 ins Leben gerufen worden, um den internationalen Schiffsverkehr zu schützen und die Piraterie im Golf von Aden und im Indischen Ozean zu bekämpfen. Inoffiziellen Angaben zufolge gab es im Jahr 2009 mehr als 200 Angriffe somalischer Piraten und 68 erfolgreiche Entführungen. Dabei wurden Schätzungen zufolge mehr als 50 Millionen Dollar (39 Millionen Euro) Lösegeld gezahlt. In diesem Jahr gab es, nach Angaben der UN, seit Januar 140 Zwischenfälle im Zusammenhang mit der Piraterie.

Autorin: Klaudia Pape (afp, ap)

Redation: Katrin Ogunsade