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Iannis Xenakis: Okho

18. Oktober 2010

Mathematisch komponierte Musik als Kult: Martin Grubinger und Freunde spielen Werke von Iannis Xenakis vor einem begeisterten, gemischten Publikum.

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Martin Grubinger, Multipercussionist
Martin Grubinger, MultipercussionistBild: picture-alliance / APA/NEUMAYR,MMV

Iannis Xenakis (1922-2001)
Okho for 3 percussionists
Martin Grubinger (Schlagzeug)
Leonhard Schmidinger (Schlagzeug)
Rainer Furthner (Schlagzeug)
MP3, aufgenommen in der Beethovenhalle Bonn am 25. September 2010 von der Deutschen Welle (DW)

Eine bis auf dem letzten Platz voll besetzte Beethovenhalle mit einem Publikum gemischten Alters. Selten sieht man so viele Schüler und Studenten bei einem "klassischen" Konzert. Zumal mit Iannis Xenakis ein Komponist auf dem Programm steht, der in den 1960ern eine Musik schrieb, die alles andere als gefällig ist.

Xenakis war Komponist, Architekt und Mathematiker. Seine äußerst komplexen Kompositionen machen die enge Verbindung zwischen Musik und Mathematik nachvollziehbar. Die Chaostheorie zum Beispiel: Bei "Okho for 3 percussionists" erklingen die Schläge der drei Schlagzeuger zunächst zusammen, verschieben sich dann um Nanosekunden immer weiter bis zur Unkenntlichkeit, um irgendwann wieder im Einklang zu münden.

Xenakis demonstiert auf musikalische Weise, wie sich sich Ordnung in Chaos auflöst. Das Wechselspiel zwischen periodischen und aperiodischen Klängen ist nur eine Facette dieser rationalen, mit mathematischen Formeln berechnete Musik, die paradoxerweise eine überraschend hohe emotionale, ja ekstatische Wirkung hat.

Autor: Rick Fulker
Redaktion: Suzanne Cords