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Beethoven und mehr 2011 Podcast #4: Experimentelle Farben

26. September 2011

Für Julian Rachlin ist jede der Violinsonaten eine Herausforderung, trifft er doch in jeder Sonate auf einen "neuen" Beethoven. "Meine Lieblingssonaten sind die", sagt Julian Rachlin, "die man weniger oft hört."

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Julian Rachlin
Julian RachlinBild: picture alliance/picture alliance

Ludwig van Beethoven (1770-1827)


Sonate für Klavier und Violin in a-Moll, op. 23, Nr. 4, 1. Satz: Presto
Julian Rachlin, Violine
Itamar Golan, Klavier
MP3 aufgenommen im Kammermusiksaal des Beethovenhauses am 17. September 2011 von der Deutschen Welle (DW)

Dass man Ludwig van Beethovens Sonate für Klavier und Violine a-Moll op. 23 leider "nicht oft hört", bedauerte schon Ferdinand Ries, ein Klavierschüler Beethovens. Beethoven hatte die Sonate 1801 veröffentlicht und dem Grafen Moritz von Fries gewidmet. Das Schwesterwerk, die berühmte Frühlingssonate op. 24, erwies sich als zu starke Konkurrenz: Die a-Moll-Sonate blieb in ihrem Schatten und wird auch heute noch leider viel zu selten gespielt. Es entsprach zwar Beethovens Arbeitsweise, oft zeitgleich an kontrastieren Werken einer Gattung zu arbeiten, aber vielen war diese Violinsonate einfach zu düster, zu sonderbar.

"Keine Ahnung, warum manche Werke innerhalb eines Zyklus populärer werden als andere“, sagt Itamar Golan. "Denken sie an die 10. Sonate, warum hört man die so selten?“ Julian Rachlin liebt es besonders die vernachlässigten Stücke zu spielen, oft sind die ja besonders experimentell. Und gerade dabei setzt Rachlin auf die Kraft seiner Farben: "Ich will immer etwas erzählen bzw. ausdrücken. Auch etwas Neues erzählen, mit anderen Farben als gewohnt, um Aufmerksamkeit oder vielleicht Verständnis zu wecken. Das kann ich mit meinem Instrument zehnmal besser als verbal!“



Autorin: Marita Berg
Redaktion: Hanna Grimm