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Beckstein scheitert bei EKD

10. November 2013

Krach in der Evangelischen Kirche: Der prominente CSU-Mann Beckstein fällt mit seiner Bewerbung als EKD-Präses durch. Dann wird die Ex-FDP-Politikerin Schwaetzer gewählt. Streit gibt es auch um die Familienpolitik.

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Der Vizepräses der EKD-Synode, Günther Beckstein (CSU) (Foto: Henning Kaiser/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Nun soll es also die frühere FDP-Politikerin Irmgard Schwaetzer richten: Nach zwei erfolglosen Wahlgängen ist die 71-jährige ehemalige Bundesbauministerin und Staatsministerin im Auswärtigen Amt am Sonntagabend in Düsseldorf mit breiter Mehrheit in das Amt der Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gewählt worden.

Beckstein scheitert

Zuvor hatte das Kirchenparlament zwei andere Kandidaten scheitern lassen. Der frühere bayrische Ministerpräsident Günther Beckstein zog seine Kandidatur daraufhin für den dritten Wahlgang zurück. Auch die ehemalige Bremer Richterin Brigitte Boehme gab bei der Sitzung in Düsseldorf auf, nachdem auch sie nicht die notwendige Mehrheit von 64 Stimmen der 126 Synodenmitglieder erreicht hatte.

Das Amt des Präses ist das höchste Laienamt der evangelischen Kirche. Die bisherige Amtsinhaber, die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt, tritt nach vier Jahren ab und will sich auf ihre politische Arbeit als Fraktionschefin im Bundestag konzentrieren.

Neue Familienpolitik?

Der Streit um den neuen Präses ist nicht das einzige Problem bei der EKD-Jahrestagung. Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider sah sich genötigt, das neue Familienpapier der Kirche, in dem neben der Ehe auch andere Lebensformen anerkannt werden, zu verteidigen. Die Ehe von Frau und Mann sei und bleibe das Leitbild, sagte er vor den Delegierten. Es gebe aber auch Alleinerziehende, Patchworkfamilien und gleichgeschlechtliche Partnerschaften. "Auch in ihnen kann der Segen Gottes erwartet und erfahren werden", so Schneider.

Das Papier war auf Kritik von Seiten der Katholischen Kirche, aber auch von konservativen Protestanten gestoßen. Schneider räumte Schwächen ein. Er kündigte an, dass die EKD nun ein eigenes theologisches Grundsatzpapier erarbeiten werde, in dem das evangelische Verständnis der Ehe erläutert werden soll.

det/sc (dpa, epd, ARD)