1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Bayern souverän, Kiel besiegt Duisburg

26. Oktober 2011

Gegen den Tabellenletzten der 2. Liga setzte sich der Rekordmeister in der 2. Pokalrunde locker durch. Viertligist Kiel schaffte gegen Duisburg eine Überraschung und in Hannover wurde der Mainzer Torwart zum Helden.

https://p.dw.com/p/12zns
Fußball DFB-Pokal 2. Runde: FC Bayern München - FC Ingolstadt am Mittwoch (26.10.2011) in der Allianz Arena in München (Oberbayern). Die Spieler von München jubeln über das 1:0 durch Thomas Müller (r), während die Ingolstädter Tobias Fink (l) und Christoph Knasmüllner enttäuscht sind. (Foto: dpa/lby)
Gegen Ingolstadt machten die Bayern das halbe Dutzend vollBild: picture alliance/dpa

Mit einer besseren B-Mannschaft hat Bayern München das Achtelfinale im DFB-Pokal erreicht. Zwar hatte der Tabellenführer der Bundesliga gegen den FC Ingolstadt, das Schlusslicht der 2. Liga, zunächst einige Mühe, dank einer guten zweiten Halbzeit endete die Partie aber 6:0 (1:0). Vor der Pause traf Thomas Müller (33.), nach dem Wechsel legten David Alaba (49.), Nils Petersen (53./70.) und Takashi Usami (90.) nach. Außerdem unterlief Ingolstadts Marvin Matip ein Eigentor (82.). Bayern-Coach Jupp Heynckes hatte vor der Begegnung durchrotiert und seine Startelf auf sechs Positionen verändert. Philip Lahm, Mario Gomez, Bastian Schweinsteiger und Franck Ribéry standen nicht auf dem Platz. "Wir haben sehr souverän gespielt. Das ist der FC Bayern", sagte Jörg Butt, der Stammkeeper Manuel Neuer im Tor ersetzte.

Wetklo wird zum Pokalhelden

In Hannover fand eine lange Zeit langweilige Pokalpartie ein spannendes Ende. Torlos beendeten die Gastgeber Hannover 96 und der FSV Mainz 05 die regulären 90 Minuten. In der Verlängerung traf Andreas Ivanschitz (94.) und alles sah nach einem Mainzer Erfolg aus. Doch Hannover drängte auf den Ausgleich und wurde in der Schlussminute vom Schiedsrichter mit einem schmeichelhaften Strafstoß "belohnt".

Niedersachsen/ Fussball, Saison 2011/12, DFB-Pokal, 2. Hauptrunde, Hannover 96 - 1. FSV Mainz 05, Mittwoch (26.10.11), AWD-Arena, Hannover: Die Mainzer Spieler jubeln nach dem Spiel. Das Spiel endete 0:1 nach Verlaengerung (Foto: AP)
Irgendwo da unten muss er sein - Wetklo wird unter seinen jubelnden Mitspielern begrabenBild: dapd

Mohammed Abdellaoue war nach einem Zweikampf im Strafraum zu Boden gegangen. Doch Hannovers Stürmer Didier Ya Konan verschoss den Elfmeter und machte so den Mainzer Torhüter Christian Wetklo zum Pokalhelden, der den Ball mit dem Fuß abwehrte. Hannover verpasste durch das 0:1 (0:0, 0:0) zum fünften Mal in Serie das Achtelfinale im DFB-Pokal. "Mir war klar, dass der Elfmeter die letzte Aktion wird", sagte Wetklo, der sofort nach seiner Parade jubelnd aus seinem Tor sprintete. "Wenn man wie ich seit August nicht gespielt hat, ist so ein Erfolg umso schöner."

Schalke kriegt erst spät die Kurve

Fußball DFB-Pokal 2. Runde: Karlsruher SC - FC Schalke 04 am Mittwoch (26.10.2011) im Karlsruher Wildparkstadion. Karlsruhes Marco Terrazzino (l) und Schalkes Christian Fuchs kämpfen um den Ball. (Foto: dpa/lsw)
Schalke tat sich lange schwerBild: picture alliance/dpa

Trotz einer schwachen Leistung hat Titelverteidiger Schalke 04 das Achtelfinale erreicht. Ein Doppelschlag kurz vor Schluss brachte gegen den Karlsruher SC, derzeit Tabellensechzehnter der 2. Bundesliga, einen 2:0 (0:0)-Erfolg. Der niederländische Nationalspieler Klaas-Jan Huntelaar (81.) und Joel Matip (83.) erzielten die Treffer für die Königsblauen. Vor knapp 29.000 Zuschauern stand im Karlsruher Wildparkstadion erneut der junge Lars Unnerstall im Schalker Tor. Der neu verpflichtete Ex-Nationalkeeper Timo Hildebrand sammelte derweil bei der zweiten Mannschaft der Schalker in einer europäischen Nachwuchsrunde gegen Standard Lüttich Wettkampfpraxis.

Mit einem 3:0 (0:0)-Arbeitssieg bei Rot-Weiss Essen hat Hertha BSC seine Negativserie im DFB-Pokal beendet und steht erstmals seit fünf Jahren wieder im Achtelfinale. Zunächst tat sich der Bundesliga-Aufsteiger gegen den Regionalligisten sehr schwer, erst der zur Pause eingewechselte Adrian Ramos ließ in der 64. Minute mit einem Kopfballtor den Knoten platzen. U21-Nationalspieler Pierre-Michel Lasogga (72.) und der ebenfalls eingewechselte Nikita Rukavytsya (86.) erzielten die weiteren Treffer.

Lange mussten die Zuschauer in Frankfurt beim Spiel der Eintracht gegen den 1. FC Kaiserslautern auf die Entscheidung warten. Erst in der Verlängerung traf Lauterns Richard Sukuta-Pasu für die Gäste zum 1:0 (0:0,0:0)-Endstand (118.). Traurig waren die Begleitumstände der Partie: Nachdem Hooligans bereits auf dem Weg zum Stadion mit Flaschen, Böllern und Steinen geworfen und die direkte Konfrontation mit der Polizei gesucht hatten, waren acht verletzte Polizisten zu beklagen. Es gab acht Festnahmen.

Kieler "Störche" werfen Duisburg raus

Fußball DFB-Pokal 2. Runde: Holstein Kiel - MSV Duisburg am Dienstag (26.10.2011) im Holsteinstadion in Kiel. Die Kieler Mannschaft jubelt nach dem Treffer zum 2:0 von Fiete Sykora (2.v.l.). (Foto: dpa/lno)
Sensation geschafft - Kiel ist im AchtelfinaleBild: picture alliance/dpa

Für eine Überraschung sorgte Regionalligist Holstein Kiel. Gegen den Vorjahresfinalisten MSV Duisburg siegten die Kieler souverän mit 2:0 (0:0). Damit stehen die "Störche" erstmals seit 1979 wieder im Pokal-Achtelfinale. Vor knapp 9000 begeisterten Fans entschieden Rafael Kazior (54.) und Fiete Sykora (58.) mit ihren Treffern das Spiel. Kazior profitierte bei seinem Tor von einem kapitalen Fehler von Duisburgs Torwart Florian Fromlowitz, der nach einem harmlosen Freistoß den Ball fallen ließ. "In der Mitte der ersten Halbzeit hat uns unser Torwart im Spiel gehalten", sagte Holstein-Trainer Thorsten Gutzeit. "Dann sind wir früh durch zwei Standards mit 2:0 in Führung gegangen. Und wenn wir erst einmal führen, wird es für jeden Gegner schwer."

Nichts anbrennen ließ der VfB Stuttgart. Gegen den Tabellenzwölften der 2. Liga, den FSV Frankfurt, gab es einen 3:0 (2:0)-Erfolg. Der junge Stürmer Christoph Hemlein mit seinem ersten Profitor (4.), Nationalstürmer Cacau (38.) und Ibrahima Traoré (89.) sorgten für die Entscheidung. Frankfurt brachte die Stuttgarter nie ernsthaft in Gefahr. Etwas schwerer tat sich der 1. FC Nürnberg bei seinem 2:1 (0:0)-Erfolg bei Erzgebirge Aue. Lange Zeit zeigten die Nürnberger eine schwache Leistung, dann fasste sich Alexander Esswein ein Herz und traf mit einem schönen Schuss in den Winkel (64.). Vier Minuten später erhöhte Julian Wießmeier auf 2:0. Der Anschlusstreffer von Ronny König in der 78. Minute machte die Partie wieder spannend. "Wir haben im richtigen Moment die Tore gemacht", sagte FCN-Kapitän Timmy Simons. "Jetzt freuen wir uns auf das nächste Bundesliga-Wochenende."

Dortmund ohne Mühe

Nordrhein-Westfalen/ Fussball, DFB-Pokal, Saison 2011/2012, 2. Hauptrunde, Borussia Dortmund - SG Dynamo Dresden, Dienstag (25.10.11), Signal Iduna Park, Dortmund: Dortmunds Mario Goetze jubelt nach seinem Treffer zum 2:0 (Foto: dapd)
Dortmunds Goetze jubelt nach seinem Tor zum 2:0Bild: dapd

Standesgemäß ist der Deutsche Meister Borussia Dortmund ins Achtelfinale eingezogen. Der BVB bezwang den Zweitligisten Dynamo Dresden durch Tore von Robert Lewandowski (30.) und Mario Götze (65.) mit 2:0 (1:0). "Das war keine Pokalschlacht, würde ich sagen. Wir haben es souverän runtergespielt", lobte Trainer Jürgen Klopp, der für die Vorkommnisse rund um das Spiel kein Verständnis zeigte: Die Partie wurde 15 Minuten später angepfiffen, da es vor dem Spiel zu Krawallen gekommen war. Zudem musste Schiedsrichter Peter Gagelmann das Spiel mehrfach unterbrechen, weil Dresdner Fans Feuerwerkskörper zündeten und Trikots verbrannten.

Im Bundesligaduell mit 1899 Hoffenheim zog der 1. FC Köln, der in der Bundesliga am vergangenen Wochenende mit 0:5 bei Borussia Dortmund unter die Räder geraten waren, erneut den Kürzeren. Trotz der 1:0-Führung durch Mato Jajalo in der 6. Minute verloren die Kölner ihr Auswärtsspiel mit 1:2 (1:1). Chinedu Obasi (40.) und Knowledge Musona (50.) drehten die Partie und ließen die Kölner Pokalträume platzen.

Mönchengladbach und Hamburg mit Mühe weiter

Gladbachs Dante (v.l.), Marco Reus, Torhueter Marc-Andre Ter Stegen und Roman Neuenstaedter jubeln nach dem Spiel. (Foto: dapd)
Torwart ter Stegen (2.v.r.) war mit zwei gehaltenen Elfern MatchwinnerBild: dapd

Die Fans des dreimaligen Pokalsiegers Borussia Mönchengladbach trauten ihren Augen kaum, als es nach 120 gespielten Minuten beim Drittligisten Heidenheim noch immer 0:0 stand. Schon in der 1. Runde hatten die Heidenheimer auf sich aufmerksam gemacht und Erstligist Werder Bremen aus dem Wettbewerb geworfen. Doch im Elfmeterschießen konnte sich die Borussia mit 4:3 durchsetzen. Held des Abends war Torhüter Marc-André ter Stegen, der nur drei Tage nach seiner schmerzhaften Knieverletzung zwei Elfmeter parierte. "Wir wussten, dass es ein schweres Spiel wird. Ich bin einfach nur froh, dass es geklappt hat, dass ich zwei Elfer gehalten habe und so meinen Teil zum Sieg beigetragen habe", erklärte der Gladbacher Torwart später erleichtert.

So gerade eben um das Elfmeterschießen herumgekommen ist der Hamburger SV. Beim Regionalliga-Verein Eintracht Trier fiel die Entscheidung erst in der 110. Minute durch den erlösenden Treffer von Dennis Aogo zum 2:1 n.V. (1:1, 1:0). Ahmet Kulabas hatte den Viertligisten zunächst in der 9. Minute überraschend in Führung gebracht. Erst in der 63. Minute erzielte Marcus Berg den Ausgleich. "In unserer Situation ist jedes Erfolgserlebnis wichtig, egal, wie es zustande kommt", sagte HSV-Trainer Thorsten Fink. "Ich bin sehr froh, in erster Linie, weil es mein erstes Pflichtspieltor für den HSV war", berichtete Aogo. "Darauf hatte ich lange gewartet."

Düsseldorf, Augsburg und Bochum setzen sich durch

Die Düsseldorfer bejubeln das 1:0 nach einem Eigentor durch den Münchner Benjamin. (Foto: dpa/lnw)
Düsseldorf ist seit über einem Jahr zu Hause unbesiegtBild: picture-alliance/dpa

Seine beeindruckende Erfolgsserie fortgesetzt hat Fortuna Düsseldorf: Die Düsseldorfer gewannen das Zweitligaduell mit 1860 München 3:0 (2:0) und blieben auch im 21. Pflichtspiel nacheinander und seit 13 Monaten zu Hause ungeschlagen. Damit stehen die Düsseldorfer zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder im Achtelfinale des DFB-Pokals. Nur ein einziges Tor in der regulären Spielzeit reichte dem FC Augsburg für den Einzug in das Achtelfinale. Der Bundesligist erreichte mühsam einen knappen 1:0 (0:0)-Auswärtssieg beim Regionalligisten RB Leipzig. Der Viertligist hatte sich zuvor gegen den VfL Wolfsburg durchgesetzt und war auch gegen Augsburg bis zum Schluss nahe an der Sensation.

Noch länger auf die Runde der letzten 16 hat der VfL Bochum gewartet: Der VfL schaffte es erstmals seit 1998. Gegen Drittligist Unterhaching siegten die Bochumer 4:1 (2:0) und taten sich dabei schwerer, als das Ergebnis vermuten lässt. Nach der frühzeitigen 2:0-Führung der Bochumer bekam Unterhaching sogar zwei Elfmeter zugesprochen, konnte aber nur einen verwandeln. Bochum machte dann 20 Minuten vor Schluss mit einem weiteren Doppelschlag alles klar. Regelrecht in die nächste Runde spaziert ist Zweitliga-Spitzenreiter Greuther Fürth. Mit 4:0 (3:0) schoss Fürth den Ligakonkurrenten SC Paderborn aus dem Stadion und dem Pokal.

Das Achtelfinale findet am 20. und 21. Dezember statt, die Auslosung am 30. Oktober.

DFB-Pokal - 2. Runde

Dienstag, 25.10.2011

RB Leipzig - FC Augsburg 0:1 (0:0)
SpVgg Unterhaching - VfL Bochum 1:4 (0:2)
1. FC Heidenheim - Bor. Mönchengladbach 3:4 i.E. (0:0)
Fortuna Düsseldorf
- TSV 1860 München 3:0 (2:0)
Eintracht Trier - Hamburger SV 1:2 n.V. (1:1,1:0)
Borussia Dortmund - Dynamo Dresden 2:0 (1:0)
SpVgg Gr. Fürth
- SC Paderborn 4:0 (3:0)
1899 Hoffenheim - 1. FC Köln 2:1 (1:1)

Mittwoch, 26.10.2011

Holstein Kiel - MSV Duisburg 2:0 (0:0)
Rot-Weiss Essen - Hertha BSC 0:3 (0:0)
Hannover 96 - FSV Mainz 05 0:1 n.V. (0:0,0:0)
Karlsruher SC - FC Schalke 04 0:2 (0:0)
Erzgebirge Aue - 1. FC Nürnberg 1:2 (0:0)
FC Bayern München - FC Ingolstadt 04 6:0 (1:0)
VfB Stuttgart - FSV Frankfurt 3:0 (2:0)
Eintracht Frankfurt - 1. FC Kaiserslautern 0:1 n.V.(0:0,0:0)


Autoren: Andreas Sten-Ziemons / Olivia Fritz
Redaktion: Sarah Faupel