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Bayern marschiert Richtung Titel

4. März 2017

Mit einem klaren Sieg in Köln vergrößert der FC Bayern den Vorsprung an der Tabellenspitze. Borussia Dortmund demontiert Bayer Leverkusen - und Mönchengladbach gewinnt die Europa-League-Generalprobe gegen Schalke.

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Bayern-Spieler klatschen sich ab. Foto: dpa-pa
Juan Bernat (2.v.l.) und Franck Ribery (2.v.r.) treffen für den FC BayernBild: picture alliance/dpa/F. Gambarini

Der FC Bayern hat den fünften Meistertitel in Serie fest im Blick. Das Team von Trainer Carlo Ancelotti gewann auch beim heimstarken 1. FC Köln klar und verdient mit 3:0 (1:0) und baute damit den Vorsprung an der Tabellenspitze vor RB Leipzig auf sieben Punkte aus. Die Münchener waren von Beginn an die dominierende Mannschaft. Der FC bemühte sich vor allem, die Abwehrreihen geschlossen zu halten. Dennoch hätte Yuya Osako die Kölner beinahe in Führung gebracht. Bayern-Torwart Manuel Neuer konnte den Kopfball des Japaners (19. Minute) mit einer Glanzparade gerade noch so aus dem Torwinkel fischen.

Martinez trifft zum 1:0 für Bayern in Köln
Javier Martinez (4.v.r.) besorgt das 1:0 für die BayernBild: picture alliance/dpa/F. Gambarini

Der Führungstreffer der Bayern fiel nach einer Ecke, als die Kölner den Ball nicht weg bekamen. Arturo Vidal legte für Javi Martinez auf, der aus fünf Metern zum 1:0 (25.) einschoss. Kurz nach Beginn der zweiten Hälfte legten die Bayern den zweiten Treffer (48.) nach: Ein Schuss von Verteidiger Juan Bernat, den die Kölner Abwehrspieler bei diesem Angriff nicht auf der Rechnung hatten, wurde von Pawel Olkowski unhaltbar für FC-Torwart Thomas Kessler abgefälscht. In der Schlussminute machte der eingewechselte Franck Ribery den Sack endgültig zu. Freigespielt von Bernat erzielte der Franzose das 3:0 (90.) für die Bayern. "Wenn wir unsere Leistung bringen, wird es für jeden Gegner schwer", bilanzierte Kapitän Philipp Lahm. "Und dann wird es auch schwer, dass wir nicht deutscher Meister werden." 

Luft für Roger Schmidt wird dünn

Einen weiteren bitteren Nachmittag erlebte Roger Schmidt auf der Trainerbank von Bayer 04 Leverkusen. Die Werkself verlor beim Tabellendritten Borussia Dortmund mit 2:6 (0:2). Ousmane Dembele schoss den BVB früh in Führung (6.). Nach einem Fehler von Leverkusens Abwehrspieler Charles Aranguiz zog der Franzose von der Strafraumgrenze aus ab. Sein Schuss landete flach im linken Eck.  Auch beim zweiten Gegentreffer sah die Bayer-Abwehr schlecht aus. Nach einem Eckball landete ein Kopfball von Marc Batra zwei Meter vor dem Tor beim völlig frei stehenden Pierre-Emerick Aubameyang, der keine Mühe hat, sein 20. Saisontor zu erzielen (26.). Erst nach der Pause wachten die Leverkusener auf. Nach schöner Einzelleistung erzielte Kevin Volland aus acht Metern mit einem fulminanten Schuss ins kurze Eck den Anschlusstreffer (48.). Doch nach einem Freistoß stellte Aubameyang, von Lars Bender schlecht bewacht, mit einem Kopfball aus kurzer Entfernung den alten Abstand wieder her. Mit seinem Saisontreffer Nr. 21 verdrängte der BVB-Stürmer Bayern-Goalgetter Robert Lewandowski von der Spitze der Torjäger-Liste. Bayer 04 gab sich noch nicht geschlagen. Der Brasilianer Wendell schlenzte einen Freistoß aus 22 Metern in den rechten oberen Winkel (74.). Die Freude der Gäste währte allerdings nur kurz. Auf Vorarbeit von Erik Durm erzielte Christian Pulisic mit einem Schuss ins lange Eck das 4:2 (77.). Der für Aubameyang eingewechselte Andrè Schürrle sorgte mit einem an ihm selbst verschuldeten Foulelfmeter für das 5:2 (85.). In der Nachspielzeit machte Raffael Guerreiro mit einem Flachschuss aus acht Metern den 6:2-Endstand perfekt (90.+2). Die Luft für Bayer-Trainer Roger Schmidt dürfte nach der neuerlichen Pleite sehr dünn werden. "Das war ein gutes Spiel von uns, mit dem ich auch leben kann", erklärte Schmidt hinterher trotzig. "Auch wenn 6:2 ein brutales Ergebnis ist." 

Deutschland Borussia Dortmund - Bayer Leverkusen | Jubel
Pierre-Emerick Aubameyang (2.v.r.) bejubelt seinen zweiten Treffer, hängende Köpfe bei den Bayer-Spielern Bild: picture alliance/dpa/B. Thissen

Ingolstadt unter Wert geschlagen

Deutschland TSG 1899 Hoffenheim v FC Ingolstadt 04 - Jubel
Joker Andrej Kramaric sticht erneutBild: Getty Images/Bongarts/D. Kopatsch

Mehr Mühe als erwartet hatte der Tabellenvierte 1899 Hoffenheim beim am Ende dann doch klaren 5:2 (1:1)-Erfolg über den Tabellenvorletzten FC Ingolstadt. Kapitän Sebastian Rudy erzielte aus 20 Metern mit einem schönen Aufsetzer flach ins rechte Eck das 1:0 (17.) für die Hoffenheimer. Wie aus dem Nichts fiel der Ausgleich für die Gäste (38.): Nach einem schnell ausgeführten Einwurf landete der Ball über Dario Lezcano bei Almog Cohen, der aus zehn Metern flach ins rechte Eck schoss (38.). Es war die erste Chance überhaupt für die Ingolstädter. Das unerwartete Gegentor führte dazu, dass die Hoffenheimer vorübergehend total den Faden verloren. Ingolstadt ging sogar in Führung. Nach einem Freistoß von Pascal Groß köpfte Hoffenheims Niklas Süle ins eigene Tor (60.). Fast postwendend gelang der Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann jedoch der Ausgleich, ebenfalls nach einem Freistoß: Rudy schlug den Ball hoch in den Strafraum, Adam Szalai vollstreckte per Kopf ins linke obere Eck (62.). Mit einem Doppelschlag zogen die Hoffenheimer den Ingolstädtern dann den Zahn: Joker Andrej Kramaric (77.) und Szalai (79.) sorgten nach schnellen Angriffen der Hausherren für die Entscheidung. Hübner gelang in der Schlussphase per Kopf sogar noch der fünfte Treffer (88.) für die Hoffenheimer gegen unter Wert geschlagene Ingolstädter. "Im Endeffekt war es verdient, aber ein bisschen zu hoch", räumte Hoffenheims Kapitän Rudy ein. 

Starke Gladbacher 

Gladbacher bejubeln den Torschützen Fabian Johnson. Foto: Getty Images
Doppelpack von Fabian Johnson (2.v.r.)Bild: Getty Images/Bongarts/C. Koepsel

Borussia Mönchengladbach bleibt im Aufwärtsschwung. Nach dem Einzug ins Europa-League-Achtelfinale und ins DFB-Pokal-Halbfinale besiegte das Team von Trainer Dieter Hecking den FC Schalke 04 verdient mit 4:2 (1:1). Fabian Johnson brachte die Gladbacher mit einem Schuss aus fünf Metern nach vorn (28.). Den Gästen gelang durch einen von Nabil Bentaleb verwandelten Foulelfmeter der Ausgleich (38.). Christoph Kramer hatte Thilo Kehrer im Gladbacher Strafraum zu Fall gebracht. Nach der Pause drehten die Gladbacher im strömenden Regen richtig auf und zogen davon: Johnson traf nach einem Bilderbuch-Angriff zum 2:1 (64.), Oscar Wendt (67.) und Raffael (74.) erhöhten auf 4:1. Der zweite Treffer der Schalker durch einen Kopfball von Leon Goretzka (83.) war ein Lebenszeichen, mehr nicht. "Wir haben stümperhafte Fehler gemacht", ärgerte sich Kapitän Benedikt Höwedes nach dem Abpfiff. Bereits am kommenden Donnerstag treffen beide Teams erneut aufeinander - im Achtelfinalhinspiel der Europa League in Gelsenkirchen. Um dort zu bestehen, müssen die Schalker sich deutlich steigern.

Casteels rettet Punkt für Wolfsburg

Bundesliga - VfL Wolfsburg gegen Mainz 05
Endlich wieder getroffen: Mario Gomez (l.)Bild: Getty Images/Bongarts/A. Scheuber

Mit einem Teilerfolg endete das Debüt des neuen Wolfsburger Trainers Andries Jonker. Der VfL entführte mit einem 1:1 (1:1) beim FSV Mainz 05 immerhin einen Punkt. Die Gäste gingen in Führung. Nach einer Ecke der Wolfsburger war die Mainzer Abwehr indisponiert. Mario Gomez bedankte sich und drückte den Ball mit dem Kopf aus kurzer Entfernung über die Linie (20.). Die Mainzer zeigten sich wenig beeindruckt. Nach schöner Vorarbeit von Levin Öztunali, der den Ball an der Mittellinie erobert hatte, schob Jhon Cordoba den Ball aus kurzer Distanz zum 1:1 (24.) ins Tor der Wolfsburger. In der zweiten Hälfte geschah wenig. Kurz vor dem Ende (88.) hätte Jairo mit einem Fernschuss fast noch den Siegtreffer für Mainz erzielt, doch VfL-Torwart Koen Casteels rettete mit einem Reflex den Auswärtspunkt der Wolfsburger. Trainer Jonker war einigermaßen zufrieden: "Wenn wir gewonnen hätten, wäre das glücklich gewesen. Wenn wir verloren hätten, wäre das unverdient gewesen. Es geht in Ordnung." 

Matchwinner Kruse

Bundesliga Werder Bremen vs. SV Darmstadt 98
Max Kruses Elfmetertor zum 1:0Bild: picture alliance/CITYPRESS 24

Drei ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf sammelte Werder Bremen. Die Hanseaten besiegten in einem hart umkämpften Kellerduell das von Ex-Werder-Star Torsten Frings trainierte Tabellenschlusslicht SV Darmstadt 98 mit 2:0 (0:0). Matchwinner war Max Kruse, der beide Treffer erzielte. Erst verwandelte er nach einem Foul von Aylac Sulu an Claudio Pizarro einen Foulelfmeter zum 1:0 (75.). In der Nachspielzeit (90.,+2) vollendete Kruse dann mit einem Flachschuss aus acht Metern einen Konter der Bremer und machte damit den Heimsieg gegen unglücklich agierende Darmstädter endgültig perfekt. 

Am Freitag hatte der Tabellenzweite RB Leipzig beim 2:2 beim FC Augsburg Punkte liegen gelassen. Am Sonntag empfängt Eintracht Frankfurt den SC Freiburg. Die Partie Hamburger SV gegen Hertha BSC beendet anschließend den 23. Spieltag.

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter