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Bayern ist Tabellenführer

16. Januar 2010

Zum Rückrunden-Auftakt besiegte der FC Bayern Hoffenheim mit 2:0. An diesem Samstag will Leverkusen die Tabellenspitze zurückerobern. Auch Schalke schielt weiter nach oben. Im Ligakeller hofft Hertha BSC auf die Wende.

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Michael Demichelis erlöst die Bayern mit dem 1:0. Teamkollege Thomas Müller gratuliert dem Verteidiger.(Foto:dapd/Springer)
Thomas Müller feiert den Torschützen Michael DemichelisBild: AP

Bei winterlichen Temperaturen bestätigte der FC Bayern München die wiedererwachten Titelambitionen. Zum Rückrunden-Auftakt konnten die Bayern erstmals seit dem 17. Mai 2008 wieder die Tabellenführung übernehmen. Ohne Mittelfeldstar Franck Ribery, der noch wegen seiner Zehenverletzung fehlte, aber mit einem engagierten Arjen Robben gewannen die Münchner mit 2:0 (1:0) gegen 1899 Hoffenheim.

Mario Gomez vergab mehrere gute Möglichkeiten. Hier im Zweikampf gegen Josip Simunic. (Foto:dapd/Christof Stache)
Gomez im Zweikampf mit Hoffenheims SimunicBild: AP

In der ausgeglichenen ersten Halbzeit gelang Verteidiger Michael Demichelis nach einer verlängerten Flanke die 1:0-Führung (35. Minute). Danach kamen die Bayern immer besser ins Spiel, konnten die Überlegenheit aber nicht in Tore umsetzen. Mario Gomez vergab einige gute Möglichkeiten. Nach einem Freistoß aus dem rechten Mittelfeld hatte dann noch der Hoffenheimer Demba Ba die einzige gute Möglichkeit auszugleichen. Dann sorgte in der 86. Minute aber der für Ivica Olic eingewechselte Miroslav Klose (63. Minute) für den 2:0-Endstand. Klose grätschte kurz vor dem Tor in eine scharfe Flanke von Marc van Bommel und vollstreckte kurz vor dem glücklosen Mario Gomez.

Kein Spielausfall am Samstag

Das Wetter meint es jedenfalls gut mit der Bundesliga. Trotz der starken Schneefälle zuletzt können wohl alle Partien des 18. Spieltags unproblematisch über die Bühne gehen. Handlungsbedarf besteht nur in Gelsenkirchen. Das Dach im Bereich der Haupttribüne weist ein gut 150 Quadratmeter großes Loch auf, das vermutlich durch die kalte Witterung entstanden ist. Die Partie zwischen Schalke 04 und dem 1. FC Nürnberg am Sonntag (17. Januar) ist aber nicht gefährdet.

Leverkusen und Schalke mit breiter Brust

Das Leverkusener Team feiert den inoffizellen Meistertitel nach der Hinrunde (Foto: AP)
Kann sich der "Weihnachts-meister" an der Spitze halten?Bild: AP

Für Herbstmeister Bayer Leverkusen heißt es am Samstag, mit einem Sieg über Mainz 05 die Tabellenführung zurückzuholen. "Mainz kann man nicht so im Vorbeigehen besiegen, sondern da müssen wir schon wieder eine gute Leistung abrufen. Aber ich denke, dass meine Spieler das wissen. Und wenn nicht, dann werde ich Ihnen das schon näher bringen", sagte Trainer Jupp Heynckes. Zugleich versuchte der Bayer-Coach, die Zweifel an der Meisterreife seines Teams zu zerstreuen. Angesichts gewachsener Stabilität sei diesmal kein Einbruch nach der Winterpause zu befürchten.

Auch Verfolger Schalke 04 geht mit breiter Brust in die Rückrunde. Der finanziell angeschlagene Tabellen-Zweite hat in der Winterpause gleich sechs neue Spieler eingekauft, darunter Peer Kluge (1. FC Nürnberg), Alexander Baumjohann (Bayern München) und Besart Ibrahimi (Renova Cepciste). "Ibrahimi hat in der letzten Saison in 26 Spielen 13 Tore gemacht. Der ist mir auch zugelaufen, ohne dass ich etwas dafür kann", meinte Trainer Felix Magath zur Verpflichtung des Mazedoniers. Für die Schalker gehört ein Sieg über den Vorletzten 1. FC Nürnberg zum Pflichtprogramm. Bei den Gästen werden erstmals in der Bundesliga die beiden Münchner Leihgaben Breno und Andreas Ottl im Einsatz sein. Und für Dieter Hecking, der Michael Oenning ablöste, ist das erste Pflichtspiel als Club-Trainer "schon etwas Besonderes. Da ist der Pulsschlag etwas höher."

Auch HSV auf Transfermarkt aktiv

Hamburgs Eljero Elia jubelt (Foto: AP)
Der HSV setzt auf Eljero EliaBild: AP

Als Außenseiter geht der SC Freiburg in das Spiel beim Hamburger SV. Für Trainer Robin Dutt sind die Hanseaten erster Titelanwärter, "weil sie qualitativ die besten Einzelspieler haben. Vor allem haben sie auch herausragende Talente wie Eljero Elia." Der niederländische Nationalspieler steht dem HSV aber wegen seiner Knöchelverletzung weiterhin nicht zur Verfügung. Derweil ist der HSV auf der Suche nach einer kurzfristigen Verstärkung für den Angriff offenbar leer ausgegangen. So wollten die Hanseaten Stürmer Vagner Love für die Rückrunde von ZSKA Moskau ausleihen. Den brasilianischen Torjäger zieht es aber wohl in seine Heimat. Perfekt sein soll dagegen der sofortige Wechsel von Abwehrspieler Guy Demel in die englische Premier League zum FC Sunderland.

Durchaus selbstbewusst könnte Werder Bremen bei Eintracht Frankfurt antreten, feierten die Norddeutschen doch mehr Siege am Main als jeder andere Klub. Doch wegen der kurzen Winterpause glaubt Nationalspieler Clemens Fritz, "dass es schwierig ist, zu sagen, wo man jetzt steht. Wir wollen natürlich mit einem guten Gefühl in die Rückrunde starten. Und da brauchen wir drei Punkte in Frankfurt." Allerdings müssen die Bremer um den Einsatz von Top-Torjäger Claudio Pizarro bangen. Der Peruaner laboriert an einer Kapselverletzung im rechten Knie. Bei den Hessen sorgte Trainer Michael Skibbe unter der Woche mit Kritik an der Personalpolitik des Bundesligisten für Irritationen. Vorstandschef Heribert Bruchhagen verteidigte nach einem Krisengipfel erneut seinen Sparkurs: "Wir sind jetzt schuldenfrei und werden diesen Status nicht mehr verlassen."

Hertha gibt sich kämpferisch

Berlins Arne Friedrich (re.) im Kopfballduell (Foto: AP)
Arne Friedrich hat sein Team noch nicht abgeschriebenBild: AP

Zehn Punkte fehlen Hertha BSC zum rettenden Ufer. Arne Friedrich, Kapitän des Ligaletzten, verbreitet vor dem Spiel bei Hannover 96 dennoch Optimismus. "Für mich ist absolut klar, dass wir einen guten Start hinlegen werden. Wir werden genügend Punkte holen, um wirklich realistische Chancen auf den Klassenerhalt zu haben." Und auch Trainer Friedhelm Funkel gibt sich kämpferisch: "Die Mannschaft will die Katastrophen-Halbserie vergessen machen. Damit wollen wir in Hannover anfangen", sagte Funkel vor der Partie beim Lieblingsgegner. Gegen das 96-Team erzielte der Tabellenletzte den bisher einzigen Saisonsieg. Die Hannoveraner haben nach dem tragischen Tod von Robert Enke sechs Spiele in Folge nicht gewonnen.

Veh gegen alten Verein

Spieler des 1. FC Köln feiern (Foto: AP)
Kölner Torjubel: In der Hinrunde eine RaritätBild: AP

Zum Westduell empfängt der 1. FC Köln die Borussia aus Dortmund. Die Rheinländer blieben in den letzten vier Runden, in denen sie drei Mal 0:0 spielten, ungeschlagen und ohne Gegentor. Die Westfalen überstanden sogar die letzten zehn Runden ohne Niederlage.

Wichtige Punkte im Abstiegskampf will der VfB Stuttgart gegen den VfL Wolfsburg sammeln. Die Chancen stehen gut, blieben doch die Schwaben in den drei Pflichtspielen unter Trainer Christian Gross ungeschlagen. Der Meister aus Wolfsburg hingegen, dessen Trainer Armin Veh von den Stuttgartern am 22. November 2008 nach einem 1:4 in Wolfsburg entlassen wurde, gewann nur eines der letzten acht Ligaspiele.

Auf Platz elf beendete Borussia Mönchengladbach die Hinrunde, nun soll es weiter nach oben gehen. Doch trifft das Team von Trainer Michael Frontzeck auf Angstgegner VfL Bochum. Nach dem kuriosen Hinspiel in Bochum (3:3), als die Gladbacher einen 3:0-Vorsprung verspielten, warten die Gastgeber nunmehr schon seit 14 Spielen auf einen Bundesligasieg gegen die Westfalen. "Bochum ist eine sehr unangenehme Mannschaft, gerade auswärts und wir haben großen Respekt", betonte Trainer Michael Frontzeck.

Zuschauer-Rekord in der Hinrunde

Wieder einmal steht die Bundesliga vor einem Zuschauerrekord. Bereits in der Hinrunde besuchten so viele Fans wie nie zuvor die Spiele der höchsten deutschen Spielklasse. 42.115 Besucher kamen durchschnittlich zu den 153 Partien und damit rund fünf Prozent mehr als in der Vorrunde der vergangenen Saison.

DW-Radio berichtet am Samstag live vom 18. Spieltag ab 16.05 MEZ.

Autor: Arnulf Boettcher/Lutz Udally

Redaktion: Andreas Ziemons