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Bayern München ist neuer Tabellenführer

28. Februar 2010

Der FC Bayern München thront erstmals nach 57 Spieltagen wieder an der Bundesliga-Spitze. Dank eines 1:0-Erfolges gegen den Hamburger SV verdrängten die Bayern Konkurrent Bayer Leverkusen von Platz eins.

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Münchens Franck Ribery (r.) und Guy Demel kämpfen um den Ball (Foto: AP)
Torschütze Ribery (r.) im Zweikampf mit DemelBild: AP

Für den FC Bayern München hat das lange Warten auf die Tabellenführung ein Ende. Dank eines 1:0 (0:0)-Erfolgs im Spitzenspiel über den Hamburger SV bestieg der deutsche Rekordmeister erstmals seit 57 Spieltagen wieder den Bundesliga-Thron. Nach vielen vergeblichen Anläufen nutzte das Team von Trainer Louis van Gaal am Sonntag die Gunst der Stunde und zog an Bayer Leverkusen vorbei, das den Spitzenplatz seit dem 8. Spieltag innehatte. Mit seinem späten Treffer machte Franck Ribéry (78.) das Glück der Bayern perfekt.

Kein glanzvoller Nord-Süd-Gipfel

Auch Ze Roberto (li.) und Demel konnten Ribery nicht stoppen (Foto: AP)
Auch Ze Roberto (li.) und Demel konnten Ribery nicht stoppenBild: AP

Die 69 000 Zuschauer in der ausverkauften WM-Arena bekamen zum 110. Geburtstag der Münchner allerdings keine glanzvolle Party geboten. Die Bayern taten sich in dem Nord-Süd-Gipfel lange schwer, ehe Ribéry den Bann brach und den ersten Sieg gegen den HSV in der neuen Arena perfekt machte. Erstmals seit dem 17. Mai 2008 stehen die Bayern damit am Ende eines Spieltages wieder ganz oben. Der HSV verlor nicht nur die Punkte, sondern auch noch seinen Torhüter Frank Rost. Der Routinier im Hamburger Tor stürzte nach einer Chance von Bayern-Angreifer Thomas Müller so unglücklich, dass er in der Pause gegen Wolfgang Hesl ausgetauscht werden musste.

Leverkusen mit einer Nullnummer

Der Kölner Keeper Mondragon (l.) hielt seinen Kasten sauber. (Foto: AP/Martin Meissner)
Der Kölner Keeper Mondragon (l.) hält seinen Kasten sauberBild: AP

Herbstmeister Bayer Leverkusen hatte den Weg für die Bayern an die Tabellenspitze am Samstag freigemacht. Die Elf von Trainer Jupp Heynckes blieb zwar im 24. Spiel in Folge ohne Niederlage und stellte mit dem 0:0 im 50. rheinischen Derby gegen den Nachbarn 1. FC Köln einen Bundesliga-Startrekord auf, gab aber zwei wichtige Punkte im Titelrennen ab. "Wir sind natürlich sehr enttäuscht. Wir wussten, wie schwer es werden würde. Köln hat mit Mann und Maus hinten gestanden und wir haben es nicht geschafft, das Bollwerk zu durchbrechen. Auch wenn wir jetzt die Tabellenführung verlieren sollten, wir lassen uns nicht verrückt machen", sagte Bayer-Torjäger Stefan Kießling. Und der Kölner Lukas Podolski ergänzte: "Wir hatten zwar nicht die großen Tormöglichkeiten. Aber wir sind in die Zweikämpfe gegangen wie es zu einem Derby gehört. Insofern war der Punkt verdient."

Hannover nun Vorletzter

Hannovers Durica (li.) im Duell mit Wolfsburgs Haggui (Foto: AP)
Hannovers Durica (li.) im Duell mit HagguiBild: AP

Hannover 96 hat das Niedersachsen-Derby gegen den VfL Wolfsburg verloren. Trotz der bislang besten Rückrundenleistung unterlag Hannover am Sonntag durch ein Tor des Bosniers Zvjezdan Misimovic (78. Minute) mit 0:1 (0:0). 96 steht nach der neunten Bundesliga-Niederlage in Serie damit als Tabellen-17. nach dem 24. Spieltag zum ersten Mal in dieser Saison auf einem direkten Abstiegsplatz. Zudem stellte das Team von Trainer Mirko Slomka mit der Negativserie den Rekord aus der Saison 1985/86 ein, als der Verein aus der Bundesliga abstieg. Wolfsburg verbesserte sich auf den 11. Rang.

Spannender Kampf um Europacup-Plätze

Pasanen über sein 1:0 für Bremen. (Foto: apn/Daniel Roland)
Bremens Borowski (l.) freut sich mit Pasanen über sein 1:0Bild: AP

Hinter Tabellenführer Bayer Leverkusen und Bayern München wird das Rennen um die internationalen Startplätze immer spannender. Nachdem Schalke 04 im Freitagsspiel der 24. Runde Platz drei mit einem 2:1 (0:0)-Sieg im Revier-Derby gegen den Tabellenfünften Borussia Dortmund festigen konnte, spürt die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp bereits den Atem der Verfolger. Nur noch einen Punkt beträgt der Vorsprung des BVB vor Werder Bremen. Die Hansestädter kamen beim FSV Mainz 05 zu einem wertvollen 2:1 (1:1)-Arbeitssieg und setzten damit ihre Aufholjagd fort. Allerdings mussten die Hausherren nach einer umstrittenen Roten Karte für Florian Heller mehr als 75 Minuten zu zehnt klar kommen. Dennoch war es ein hartes Stück Arbeit für die Werderaner, was auch Trainer Thomas Schaaf zugeben musste: "Es war nicht einfach hier zu bestehen, zu gewinnen. Wir sind natürlich sehr froh über das Ergebnis. Der Gegner hat uns alles abverlangt, hat alles eingesetzt, jeden Weg gemacht." Deshalb sei er froh, dass man die Punkte geholt habe, betonte Schaaf.

Der "VfB Cacau" siegt weiter

Mit zwei Treffern entscheidet der Stuttgarter Nationalstürmer Cacau (m.) die Partie fast im Alleingang. (Foto: apn/Daniel Maurer)
Mit zwei Treffern entscheidet der Stuttgarter Nationalstürmer Cacau (m.) die Partie fast im AlleingangBild: AP

Auch Frankfurt als Siebter und Stuttgart als Achter können mit vier bzw. fünf Punkten Rückstand noch in Richtung Europacup-Abteilung schielen. Im Duell zwischen dem VfB und der Eintracht setzten sich die Schwaben im eigenen Stadion mit 2:1(2:1) durch. Matchwinner war erneut Nationalspieler Cacau, der für die beiden Stuttgarter Treffer sorgte. Trainer Christian Gross war zufrieden mit seinem VfB. "Ich freue mich natürlich sehr über diesen Sieg, nicht zuletzt weil es der erste in dieser Saison nach einem Rückstand ist. Was gefehlt hat, war das dritte Tor am Anfang der zweiten Hälfte", meinte der Schweizer und ergänzte: "Aber insgesamt möchte ich der Mannschaft heute ein Riesenkompliment aussprechen für die Willensleistung."

Hertha verliert ein weiteres "Endspiel"

Hoffenheims Demba Ba feiert seinen Treffer zur 1:0-Führung. (Foto: apn/Kai-Uwe Knoth)
Hoffenheims Ba feiert sein 1:0Bild: AP

Für Hertha BSC wird die Abstiegsgefahr immer größer. Die Berliner kassierten gegen 1899 Hoffenheim eine 0:2 (0:1)-Niederlage und damit bereits ihre 15. Saison-Pleite. Der Frust über den Spielverlauf war dem Trainer der Hauptstädter, Friedhelm Funkel, deutlich anzumerken: "Ich glaube, wenn wir die Tormöglichkeiten genutzt hätten, und das ist der Knackpunkt des Spiels heute gewesen, dann wäre das Spiel in eine andere Richtung gelaufen. Aber wir haben sie leider nicht genutzt." Man habe die Chancen sogar teilweise fahrlässig vergeben und dafür werde man dann bestraft, resümierte Funkel. In der Tabelle bleiben die Berliner mit mageren 15 Punkten auch nach dem 24. Spieltag das "Schlusslicht" der Fußball-Bundesliga.

Der SC Freiburg kam bei Borussia Mönchengladbach zu einem schmeichelhaften 1:1 (0:0) und wartet damit auch schon seit zehn Begegnungen auf einen Dreier. Der 1. FC Nürnberg entführte durch das 0:0 beim VfL Bochum einen Punkt und verbesserte sich mit jetzt 18 Zählern auf Relegationsplatz 16 vor Hannover 96 mit 17 Punkten.

Autor: Arnulf Boettcher / Calle Kops

Redaktion: Joscha Weber