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Barenboim kritisiert Nahostpolitik

21. April 2004
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Der Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper, Daniel Barenboim, hat Deutschland und Spanien zu einer gemeinsamen Friedensinitiative in Nahost aufgerufen. Auf Grund ihrer Geschichte hätten Deutschland und Spanien eine besondere Verantwortung gegenüber den Juden, schrieb der argentinisch-israelische Musiker in einem Beitrag für die "Süddeutsche Zeitung". Außerdem hätten sie gesunde Beziehungen zur arabischen Welt und darum die Pflicht und "die moralische Autorität, eine neue Friedensinitiative zu beginnen".

Mit der gezielten Tötung von Extremisten sei Israel dabei, sein moralisches Kapital zu verspielen, kritisierte der Dirigent. "Ich habe nie an eine militärische Lösung des Konflikts geglaubt, jedem denkenden und fühlenden Israeli tut diese Gewalt weh." Mit seiner Unterstützung für den israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon habe US-Präsident George Bush "Kurzsichtigkeit" und "Blauäugigkeit" bewiesen. Die amerikanische Regierung sei nicht in der Lage, mit Verstand für eine Lösung des Konflikts im Nahen Osten vorzugehen.