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Ban stärkt Nigeria den Rücken

24. August 2015

UN-Generalsekretär Ban hat zum Auftakt seines Besuchs in Nigeria den dortigen Behörden in ihrem Kampf gegen die Islamistengruppe Boko Haram Mut gemacht. Es gebe trotz neuer Gewalt Anlass zur Hofffnung.

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Ban Ki Moon zum Auftakt seines Besuches in Nigeria
Bild: Reuters

Der gegenwärtige Kampf gegen Boko Haram sei "ein entscheidender Moment für Nigeria", sagte Ban Ki Moon bei einem Treffen mit nigerianischen Gouverneuren in der Hauptstadt Abuja.

"Sie stehen vor vielen ernsthaften Herausforderungen, aber Sie haben auch äußerst wichtige Schritte unternommen, auf eine Weise voranzukommen, die den Wünschen der Bevölkerung des Landes entsprechen kann", sagte Ban bei seiner Ankunft in dem mit Abstand bevölkerungsreichsten Land Afrikas.

Lob für den friedlichen Machtwechsel

Trotz der anhaltenden Gewalt durch Boko Haram sprach Ban, der zwei Tage in Nigeria bleibt, von einer "Zeit der Hoffnung". "Ich möchte Sie und alle nigerianischen Führer für den friedlichen demokratischen Machtwechsel loben", erklärte der UN-Generalsekretär .

Muhammadu Buhari hatte im Mai Goodluck Jonathan an der Staatsspitze abgelöst. Präsident Buhari, der der muslimischen Glaubensgemeinschaft angehört, kündigte direkt bei seinem Amtsantritt einen entschlossenen Kampf gegen Boko Haram an, seitdem nahm die Gewalt der Extremistengruppe allerdings sogar noch zu. Bei Bans Nigeria-Besuch steht auch ein Treffen mit Buhari auf dem Programm.

Außerdem will Ban an diesem Montag des Boko-Haram-Anschlags auf die UN-Vertretung in Abuja am 26. August 2011 gedenken. Zu Ehren der 21 Todesopfer des Bombenattentats von damals will der UN-Generalsekretär einen Kranz niederlegen.

Die entführten Schülerinnen sind nicht vergessen

Vertreter der Kampagne "Bring Back Our Girls" (Bringt unsere Mädchen zurück) teilten mit, Ban werde sich auch mit ihnen treffen. Die Kampagne setzt sich international für die Befreiung von mehr als 200 zumeist christlichen Schülerinnen ein, die im April 2014 aus einem Internat in Chibok im nördlichen Bundesstaat Borno von Boko Haram entführt worden waren.

Die Islamistengruppe kämpft seit 2009 im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias gegen den Staat. Im vergangenen Jahr weitete sie ihre Angriffe auf die Nachbarländer Kamerun, Niger und Tschad aus. Diese Länder schlossen sich daraufhin dem Kampf gegen Boko Haram an, so dass die Extremisten an mehreren Fronten etwas zurückgedrängt werden konnten.

Dennoch wurden seit der Machtübernahme durch Buhari in dem Konflikt mit der Terrorgruppe mehr als tausend Menschen getötet, insgesamt gab es mindestens 15.000 Todesopfer. In Kürze soll eine multi-nationale Truppe den Kampf gegen Boko Haram aufnehmen und intensivieren. Die Truppe besteht aus knapp 9000 Soldaten, die Nigeria, Niger, Kamerun, Benin und der Tschad entsenden.

haz/qu (afp, ap)