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Ban prangert Flüchtlingsleid an

2. März 2013

Immer mehr Menschen sind auf der Flucht vor den erbitterten Kämpfen in Syrien. Doch versprochene Hilfsgelder fließen nicht, was UN-Generalsekretär Ban Ki Moon empört. Er warnt vor einem Zerfall des Landes.

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"Die Grauen der vergangenen Monate und Jahre lassen keinen Zweifel: Die militärische Lösung in Syrien führt zur Auflösung Syriens", sagte Ban bei einem Besuch in Genf. Daher halte er die Konfliktparteien weiter dazu an, "den Weg zum Verhandlungstisch zu finden". Die internationale Gemeinschaft rief der UN-Generalsekretär zum Einschreiten auf: "Was muss geschehen, um die Welt endlich zum Handeln zu bewegen?"

Bald 1.000.000 Flüchtline

Die Zahl der Syrien-Flüchtlinge wird nach Bans Angaben in Kürze eine Million erreichen. Die Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen und ihre Partner in den Aufnahmeländern hätten kaum noch Ressourcen für die Neuankömmlinge, beklagte er.

Allein im Februar seien 150.000 Menschen vor der Gewalt in Syrien geflohen - die meisten hätten sich in den Nachbarländern Türkei, Libanon, Jordanien und Irak in Sicherheit gebracht. Auch die humanitäre Lage der Menschen innerhalb Syriens verschlimmere sich von Tag zu Tag.

Ban Ki Moon (Foto: AFP/GettyImages)
Besorgt: Ban Ki MoonBild: Getty Images

In Deutschland sprachen sich derweil die katholische und die evangelische Kirche dafür aus, mehr Flüchtlinge aus Syrien in der Bundesrepublik aufzunehmen. Entsprechende Forderungen hatte die Bundesregierung bisher allerdings stets zurückgewiesen.

Hilfszusagen nicht eingehalten

Der UN-Generalsekretär mahnte die Staatengemeinschaft, versprochene Gelder für die Syrien-Hilfe auch tatsächlich bereitzustellen. Auf einer Geberkonferenz in Kuwait Ende Januar hatten mehr als 40 Staaten rund 1,5 Milliarden US-Dollar zugesagt. Bisher aber hätten die UN erste wenige hundert Millionen US-Dollar erhalten, berichtete Ban.

Ban schloss nicht aus, selbst in Damaskus mit Vertretern des Regimes von Staatschef Baschar al-Assad über ein Ende des blutigen Konflikts zu verhandeln. Bislang waren alle internationalen Versuche gescheitert, die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und der bewaffneten Opposition zu beenden. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind im syrischen Bürgerkrieg, der nunmehr seit zwei Jahren andauert, schon mehr als 70.000 Menschen getötet worden.

wa/re (afp, epd)