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Ban besucht Flüchtlingslager in Sri Lanka

23. Mai 2009

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat die Regierung in Sri Lanka zu Bemühungen um eine "nationale Versöhnung" aufgefordert. Bei einem zweitägigen Besuch will sich Ban ein Bild von der Lage im Land machen.

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UN-Generalsekretär Ban trägt sich in Sri Lanka in ein Gästebuch ein (Foto: AP)
UN-Generalsekretär Ban in Sri LankaBild: AP

Nach dem militärischen Sieg über die Rebellengruppe Befreiungstiger von Tamil Eelam hoffe er, dass Präsident Mahinda Rajapakse einen "umfassenden Dialog" mit den Tamilen sowie den Muslimen in Sri Lanka aufnehme, sagte Ban nach seiner Ankunft am Samstag (23.05.2009) in Sri Lanka. "Es ist der Zeitpunkt für Sri Lanka gekommen, die Wunden zu heilen und sich zu vereinen ungeachtet religiöser und ethnischer Identitäten", fügte Ban hinzu.

Zwei Männer in dunklen Anzügen (Quelle: AP)
Ban (rechts) mit dem srilankischen Außenminister Bogollagama in ColomboBild: AP

Nach einem Gespräch mit dem srilankischen Außenminister Rohitha Bogollagama in der Hauptstadt Colombo besichtigte Ban das Flüchtlingslager Menik Farm. In dem Lager nahe der Stadt Vavuniya haben nach UN-Schätzungen bis zu 180.000 Menschen Unterkunft gefunden, die vor den Kämpfen zwischen Armee und den Rebellen im Norden des Inselstaats geflohen waren.

Während seines zweitägigen Aufenthalts in dem südostasiatischen Land will Ban sich ein Bild von der Lage nach dem Krieg gegen die Tamilen-Rebellen machen. Bereits in den vergangenen Tagen hatte er Ermittlungen zu Berichten über mögliche Kriegsverbrechen gefordert. Nach seiner Ankunft in Sri Lanka verlange Ban am Samstag erneut ungehinderten Zugang für Hilfsorganisationen zur Zivilbevölkerung im früheren Kampfgebiet. Dort seien mehr als 300.000 Vertriebene auf die Versorgung mit Wasser und Nahrung angewiesen.

Präsident lehnt Untersuchung ab

Der militärische Sieg über die Tamilenrebellen wurde in Sri Lanka bejubelt (Foto: AP)
Der militärische Sieg über die Tamilenrebellen wurde in Sri Lanka bejubeltBild: AP

Präsident Rajapakse hatte die Befreiungstiger von Tamil Eelam am Dienstag für "vollständig besiegt" erklärt. Am Freitag lehnte er eine Untersuchung mutmaßlicher Kriegsverbrechen entschieden ab. Das Kampfgebiet im Nordosten des Landes war in den vergangenen Wochen für Hilfsorganisationen und unabhängige Beobachter nicht zugänglich. UN-Schätzungen zufolge starben bei der Ende Januar gestarteten Offensive der Armee gegen die Rebellenorganisation weit mehr als 6500 Zivilisten.

Am Freitag hatten sich mehr als 100.000 Menschen vor dem Parlament in der Hauptstadt Colombo versammelt, um den Sieg der Armee über die tamilischen Rebellen zu feiern. Der Bürgerkrieg hatte fast 26 Jahre angedauert. Die Tamilen-Rebellen hatten für einen eigenen Staat der tamilischen Minderheit in Sri Lanka gekämpft. (fw/sti/afp/dpa)