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Bach und mehr

Rick Fulker12. April 2013

Das berühmte Orchestra of the Age of Enlightenment beim Bachfest in Leipzig: Kultivierte Klänge von Bach, Hiller und Mozart in der Nikolaikirche.

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Bach-Portrait Anfang des 18. Jahrhunderts(Foto: ullstein bild - Archiv Gerstenberg)
Bild: ullstein bild - Archiv Gerstenberg

Leipzig hat eine fast ununterbrochene lokale Tradition der Bachrezeption und Bachpflege. Dennoch sind die Ensembles, die beim Bachfest Leipzig auftreten, ausgesprochen international. Auch die meisten Festivalbesucher kommen von außerhalb der Stadt, ungefähr die Hälfte reisen sogar aus dem Ausland an.

Konzert in der Nikolaikirche Leipzig. Copyright: Bach-Archiv Leipzig/Gert Mothes
Konzert in der NikolaikircheBild: Bach-Archiv Leipzig/Gert Mothes

Beim Bachfest 2012 spielte unter anderem das Orchestra of the Age of Enlightenment aus Großbritannien. Orchestermitglied Kati Debretzeni sagte in einem Interview mit der DW, "Wenn man von auswärts hierher kommt, spürt man eine gewisse Erwartungshaltung, so als würde das Publikum denken: 'Was können sie uns über unseren Bach mitteilen, das wir noch nicht wissen?' In der Tat hört das Publikum Bach in der Thomaskirche oder in der Nikolaikirche auf andere Weise als irgendwo sonst auf der Welt."

Bach: Double Concerto; Kati Debretzeni and Margaret Faultless, violins; Orchestra of the Age of Enlightenment; Recorded by Deutsche Welle (DW)

Hier teilt die Violinistin Kati Debretzeni das Rampenlicht mit einer weiteren Solistin, Margaret Faultless, beim Doppelkonzert BWV 1043 von Johann Sebastian Bach.

Eine Schlüsselfigur im Leipziger Musikleben im späten 18. Jahrhundert war der Komponist, Dirigent, Musikpädagoge und Verleger Johann Adam Hiller. In der Nachfolge Bachs war Hiller Thomaskantor von 1789 bis 1801, außerdem der erste Chefdirigent des berühmten Gewandhausorchesters.

Hiller: Sinfonia in F Major ; Orchestra of the Age of Enlightenment; Recorded by Deutsche Welle (DW)

Und seine Musik? Margaret Faultless erklärte: "Um ein guter Komponist zu sein, muss man kein Genie sein. Wenn jeder Instrumentalist auch ein Genie sein müsste, wäre ich arbeitslos! Komposition war damals in erster Linie Handwerk. Ich spiele Hiller gern, weil seine Musik echt und bodenständig wirkt. Er ist eine wichtige Bezugsgröße in der Zeit zwischen Bach und Mozart."

Mozart: Symphony No. 40; Orchestra of the Age of Enlightenment; Recorded by Deutsche Welle (DW)

Mozarts Sinfonie Nr. 40 in g-Moll, die vorletzte aus seiner Feder, wird manchmal die "tragische" genannt. Das Werk wird in dieser Aufnahme ohne Dirigent gespielt. Taktangeberin ist die Geigerin Margaret Faultless. Ein Beleg für die große Eigenständigkeit der Musiker und Musikerinnen des Alte Musik-Ensembles.

Die Orchestersuite h-Moll gehört wohl zu den Werken, die Bach für die Aufführung in einem Leipziger Kaffeehaus komponierte. Es wurde im Laufe der Zeit zu einem der beliebtesten Werke der Klassik, vor allem der Schlusssatz, die "Badinerie”, die heute auch oft als Handyklingelton zu hören ist. Durchweg steht die Soloflöte im Rampenlicht, hier gespielt von Lisa Beznosiuk.

Erste Seite einer Partitur von Johann Sebastian Bach aus dem "Wohltemporierten Klavier", ca. 1721 (Foto: Hulton Archive/Getty Images)
In Leipzig befindet sich auch das BacharchivBild: Getty Images

Bach: Orchestral Suite in B Minor; Lisa Beznosiuk, flute; Orchestra of the Age of Enlightenment; Recorded by Deutsche Welle (DW)