Börsen im Stimmungstief (04.06.2012)
4. Juni 2012Erstmals seit fünf Monaten ist der Deutsche Aktienindex DAX unter die Marke von 6000 Punkten gerutscht. Als Grund nennen Händler die Sorgen um die weltweite Konjunktur. Denn nach Europa und den USA, schwächeln nun auch die Ökonomien in den Schwellenländern. Die schlechte Lage könnte nun auch nach Deutschland voll durchschlagen. Erste Anzeichen dafür gibt es schon.
Hausgemachte Probleme?
Auch auf dem Parkett in Tokio, Paris und New York gab es kräftige Kursverluste. Die Woche startete weltweit unter düsteren Vorzeichen. Worauf deuten die schlechten Signale aus anderen Teilen der Welt hin? Sind das die Folgen der europäischen Krise oder sind die Probleme hausgemacht? Ein Gesrpäch mit Stefan Kooths vom Insitut für Weltwirtschaft in Kiel.
Chronik des Grauens
In der vergangenen Woche bekam Spanien zwar noch ein Lob von der EU-Kommission für seine Reformen und Sparmaßnahmen. Dennoch so wirklich glaubt momentan niemand mehr an einen schnellen Erfolg: Der einstige Motor der spanischen Wirtschaft - das Baugewerbe - ist abgewürgt, dazu kommt die Staatsverschuldung, hohe Arbeitslosenzahlen und nun auch noch marode Banken. Allein zur Rettung des viertgrößten, inzwischen teilverstaatlichten Bankhauses "Bankia" muss die Regierung beispielsweise fast 20 Milliarden Euro stecken. Woher das Geld für die Lösung all diese Probleme kommen soll ist unklar. Fakt ist: Die Krise ist in Spanien nun schon seit langem ein Dauerthema. Eine Chronologie des Grauens.
Fachkräfte gesucht
Ganz anders gestaltet sich die Situation in Deutschland. Hier liegen die Arbeitslosenzahlen bei 6,7 Prozent und die Unternehmen suchen händeringend nach qualifizierten Fachkräften. Besonders in den sogenannten MINT Berufen, das heißt in den Bereichen Mathematik, Informatik , Naturwissenschaften und Technik. Eine Lösung für den Fachkräftemangel könnte die Zuwanderung aus den krisengeschütelten EU-Ländern wie beispielsweise Griechenland sein. Doch die kommen nur zögerlich nach Deutschland. Ein Lagebericht.
Redakteur am Mikrofon: Nicolas Martin