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Bäte wird neuer Vorstandschef der Allianz

2. Oktober 2014

Seit der Gründung vor fast 125 Jahren hatte der Versicherungskonzern Allianz erst neun Chefs. Nun gibt es wieder einen neuen: Oliver Bäte wird der Zehnte - ihn erwartet ein schwieriges Umfeld.

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Oliver Bäte (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/Frank Leonhardt

Chefwechsel bei der Allianz: Der 49-jährige Oliver Bäte löst den langjährigen Vorstandschef Michael Diekmann ab. Bäte soll das Amt ab dem 7. Mai 2015 übernehmen, teilte der größte europäische Versicherungskonzern nach einer Aufsichtsratssitzung am Donnerstag in München mit. Der studierte Betriebswirt war im Jahr 2008 von der Unternehmensberatung McKinsey zur Allianz gekommen. Innerhalb des Vorstandes ist er derzeit für das Versicherungsgeschäft in Europa verantwortlich.

Bäte galt seit langem als Kronprinz für Diekmann, der seit März 2003 an der Spitze der Allianz steht. Im Dezember wird er aber 60 Jahre alt und erreicht damit die interne Altersgrenze der Allianz für Vorstandsmitglieder. Auch Clement Booth scheidet zum Jahresende mit diesem Alter aus. Sein Nachfolger wird Axel Theis. Den Vorstand verlassen wird dann zudem Gary Bhojwani.

Wechsel in den Aufsichtsrat

Diekmann stand seit 2003 an der Spitze der Allianz und hat in dieser Zeit unter anderem die Trennung von der Dresdner Bank durchgebracht. Er soll nach einigen Jahren Abstand 2017 in den Aufsichtsrat wechseln.

Ein Wechsel an der Vorstandsspitze hat bei der Allianz immer noch Seltenheitswert: Seit der Gründung vor fast 125 Jahren hatte die Versicherung erst neun Chefs - Bäte ist der zehnte in der Reihe der Vorstandschefs.

US-Tochter Pimco mit Problemen

Der Rheinländer übernimmt die Allianz-Führung zu einem schwierigen Zeitpunkt: Seit Monaten sorgt die US-Tochter Pimco für Probleme. Der Vermögensverwalter kämpft mit milliardenschweren Mittelabflüssen. Vor wenigen Tagen verabschiedete sich Gründer und Starinvestor Bill Gross von der Fondsgesellschaft und heuerte bei der Konkurrenz an. Hinzu kommen Ermittlungen der US-Börsenaufsicht SEC wegen des Verdachts auf geschönte Bilanzen. Auch bei der US-Tochter Fireman's Fund, die seit Jahren nur Verluste bei den Münchnern ablieferte, wartet viel Arbeit auf Bäte: Sie soll aufgespalten und möglicherweise in Teilen verkauft werden.

ul/wen (dpa)