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Autoverkäufe erklimmen Höchststand

4. Januar 2017

In Deutschland haben sich 2016 viele Menschen einen Wagen zugelegt. Absurderweise kommen trotz des Abgas-Skandals weiter viele neue Diesel auf die Straße. VW zählt aber zu den Verlierern.

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Symbolbild Autokauf
Bild: picture-alliance/dpa/J. Woitas

"2016 war ein starkes Autojahr", bilanzierte der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA) Matthias Wissmann. Die Neuzulassungen von neuen oder gebrauchten Autos seien im vergangenen Jahr das dritte Mal in Folge gestiegen - und zwar mit einem Plus von knapp fünf Prozent auf gut 3,35 Millionen. Von den großen Marken verzeichnete unter dem Eindruck des Abgas-Skandals lediglich VW Einbußen. Auch Gebrauchtwagen sind begehrt: Das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt zählte 8,37 Millionen Ummeldungen, ein Prozent mehr als im Vorjahr und der höchste Stand seit vielen Jahren.

In den deutschen Autofabriken wurden im vergangenen Jahr insgesamt gut 5,74 Millionen Autos gebaut, ein Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders kräftig legten auf dem deutschen Markt mit einem Plus von acht Prozent die Marken ausländischer Hersteller zu, auf die 2016 knapp jede dritte Neuzulassung entfiel.

VW im Sog von Dieselgate

Das VW-Emblem selbst prangte 2016 auf knapp jedem fünften neuen Auto in Deutschland. Die Neuzulassungen der Wolfsburger Kernmarke gingen allerdings um 4,3 Prozent auf rund 656.000 zurück. VW leidet unter dem Skandal um manipulierte Abgaswerte bei Dieselfahrzeugen.

Weiterhin ist aber knapp jedes zweite neue Auto in Deutschland ein Diesel, der Marktanteil sank jedoch von 48 auf 45,9 Prozent, weil mehr Kunden in Benziner einstiegen als im Vorjahr. Der Anteil der alternativen Antriebe wuchs trotz Kaufförderung für Elektroautos nur von 1,7 auf zwei Prozent. 11.410 reine Elektroautos kamen neu auf die Straßen, knapp 1000 weniger als im Vorjahr. Die Zahl der neuen Hybrid-Wagen mit kombinierten Verbrennungs- und Elektromotor stieg von rund 33.600 auf 48.000.

Beliebt bei Käufern sind weiterhin Geländewagen für den Stadtverkehr, die sogenannten SUVs. Inzwischen kommt jedes achte Neufahrzeug aus diesem Segment, das 2016 am stärksten wuchs. Deutlich zugelegt hat auch der Motorradmarkt: Rund 182.000 Krafträder wurden neu zugelassen, ein Plus von rund 13 Prozent.

Eine neue Kategorie?

Ob bald auch statistisch aufgelistet wird, wieviele selbstfahrende Autos durch Deutschland fahren? BMW kündigte bei der Consumer Electronics Show in Las Vegas zumindest eine neue Testoffensive an. Demnach sollen in Europa und den USA rund 40 autonom fahrende Testwagen ab der zweiten Jahreshälfte auf die Straße kommen.

Derzeit laufen Tests mit dem Chipriesen Intel und dem auf Technik für autonomes Fahren spezialisierten Zulieferer Mobileye. Die drei Unternehmen hatten Mitte 2016 eine Kooperation geschlossen, Intel war am Vortag zusätzlich beim Kartendienst Here von BMW, Daimler und Audi eingestiegen.

nm/wen (dpa, afp)