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Autos und Lkw bleiben große Klimasünder

4. August 2015

Des Deutschen liebste Kinder - sie "erlauben" sich laut Umweltbundesamt immer noch, rein gar nichts für die Verringerung der Treibhausgase zu tun. Es bleibt daher nur eine Lösung: mehr Verkehr auf Schiene und Schiff.

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Lkw-Stau vor einer Unfallstelle auf der A 7 bei Büdelsdorf (Foto: picture-alliance/dpa/D. Friederichs)
Bild: picture-alliance/dpa/D. Friederichs

Das Umweltbundesamt (UBA) hat stärkere Einsparungen von klimaschädlichen Treibhausgasen durch Personenkraft- und Lastwagen in Deutschland gefordert. "Der Verkehrssektor ist der einzige Sektor, der seine Emissionen seit 1990 nicht mindern konnte", kritisierte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger bei der Vorstellung des aktuellen Berichts ihrer Behörde in Berlin. Der Ausstoß sei von 1990 bis 2014 sogar um 0,6 Prozent gestiegen.

Lkw-Maut für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen

Dies führt das UBA unter anderem darauf zurück, dass immer noch zu viele Güter auf der Straße transportiert werden anstatt mit Schiffen und Zügen. "Wir raten dringend dazu, mehr Gütertransport von der Straße auf die Schiene und das Schiff zu verlegen", sagte Krautzberger. Auch eine Ausweitung der Lkw-Maut auf Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen und CO2-Grenzwerte für Lastkraftwagen seien sinnvoll.

Deutschland Maria Krautzberger PK in Berlin (Foto: picture-alliance/dpa/B. von Jutrczenka)
Die Chefin des Umweltbundesamtes, Maria KrautzbergerBild: picture-alliance/dpa/B. von Jutrczenka

Doch den Anstieg der klimaschädlichen Emissionen im Verkehrsbereich führt das Umweltbundesamt nicht nur auf die Logistikbranche zurück, sondern auch auf die Verbraucher. "Wir stellen fest, dass viele technische Verbesserungen und der Trend zu verbrauchsärmeren Fahrzeugen nichts genutzt haben", sagte Krautzberger. "Es gibt immer mehr Fahrzeuge auf der Straße und auch einen Trend zu mehr PS und größeren Autos. Und dieser Trend hat die Einsparungen praktisch aufgezehrt."

Zu Fuß, Fahrrad, öffentlicher Nahverkehr, Car-Sharing

Die UBA-Präsidentin sprach sich für ein Tempolimit auf Autobahnen von 120 Kilometern pro Stunde, weitere technische Verbesserungen zur Senkung des Energieverbrauchs und ambitionierte CO2-Grenzwerte für Pkw aus. Zudem müsse das Verkehrswachstum insgesamt begrenzt werden, etwa in den Städten: "Das heißt: Zu Fuß gehen, Fahrrad fahren, auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen, Car-Sharing nutzen", sagte Krautzberger.

Der Verkehrssektor ist dem UBA-Bericht zufolge für 18 Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich. Die meisten Klimagase verursacht demnach mit 39 Prozent die Energiewirtschaft.

sti/wl (afp, epd, rtr)