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Autor Ellis ruft seine Leser auf

4. Januar 2006
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Der Schriftsteller Bret Easton Ellis (41) hat durch den Tod seines langjährigen Geliebten Michael Kaplan einen Anstoß für das Leben im Jetzt erhalten. Er habe sich nach dem Tod Kaplans vor zwei Jahren zwei Wochen lang mit einer Kiste Wodka in seiner Wohnung eingesperrt, sagte Ellis der Wochenzeitung "Die Zeit".

"Aber irgendwann war mir klar, wie lächerlich das war. Ich musste schließlich 'Lunar Park' zu Ende schreiben. Die Botschaft von Mikes Tod war: Du hast nicht ewig viel Zeit. Wenn dir etwas wichtig ist, dann tu es jetzt", sagte der Bestsellerautor ("American Psycho") Ellis. Kaplan war im Alter von 30 Jahren an Herzversagen gestorben.

Ellis neuer Roman "Lunar Park", der Mitte Januar auf Deutsch
erscheint, ist auch in anderer Hinsicht ein Abschiedsbuch geworden. Es handelt von der Beziehung zwischen Ellis und seinem Vater. "Mein Vater war ein schwieriger Mensch, er hat so viele Dinge getan, die ich falsch fand. Aber wir haben nie darüber gesprochen, ich konnte ihn nie direkt mit meiner Kritik konfrontieren - denn er starb ganz plötzlich, an einem Herzinfarkt. Ich dachte immer, dass wir irgendwann, am Ende seines Lebens, so etwas wie eine Versöhnung finden würden. Aber so war ich mit meiner Wut allein."