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Australien: Der Retter des Sushi - Vom Thunfischjäger zum Artenschützer

1. Mai 2012

Der Blauflossen-Thunfisch ist vom Aussterben bedroht, denn der Mensch hat einen geradezu unglaublichen Appetit auf sein Fleisch entwickelt. Ein völliger Fangstopp zur Rettung der Art ist nicht in Sicht. Ein möglicher Ausweg ist die Aufzucht in Aquafarmen, aber die Raubfische pflanzen sich in Gefangenschaft nur schlecht fort.

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In Port Lincoln an der Südküste Australiens ist Fischfang und -zucht die Haupteinnahmequelle. Die Kleinstadt rühmt sich mit der größten kommerziellen Fischfangflotte und der höchsten Millionärsdichte des Kontinents. Der deutschstämmige Hagen Stehr arbeitet dort an einer Revolution. Er will den Thunfisch in Gefangenschaft züchten. Für die erfolgreiche Zucht müssen die Lebensbedingungen wie Wassertemperatur und Lichtverhältnisse auf der Farm möglichst natürlich sein. Nur dann vermehren sich die Fische auch. Allerdings ist der Blauflossenthunfisch erst mit vier bis fünf Jahren geschlechtsreif. Außerdem braucht der bis zu 680 Kilogramm schwere Fisch ausreichend Platz zum Schwimmen. Stehrs Idee: Den Fisch austricksen, ihn virtuell auf eine monatelange Reise schicken, die die Wanderrouten des Fisches imitiert. 2015 soll der Zucht-Thunfisch auf den Markt kommen. Hagen Stehr verspricht sich davon ein Millionengeschäft.