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Ausländische Geiseln im Jemen befreit

1. Februar 2012

Die im Jemen verschleppten UN-Mitarbeiter sind nach Angaben der jemenitischen Regierung wieder auf freiem Fuß - darunter auch ein Deutscher. Der Energieminister sowie Stammesführer haben mit den Entführern verhandelt.

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Stammesmitglieder auf vollbesetztem Kleintransporter (Foto.dpa)
Unsichere Straßen im Jemen: Immer wieder werden Ausländer von Stammesmitgliedern verschlepptBild: picture-alliance/dpa

Die ausländischen Helfer sind wieder frei, sagte Energieminister Saleh Sumai, der über die Freilassung verhandelt hatte. Die sechs UN-Mitarbeiter waren am Dienstag von bewaffneten Stammeskriegern in der Provinz Al-Mahwit verschleppt worden. Sie sollten als Faustpfand für die Freilassung inhaftierter Stammesmitglieder benutzt werden. Eine Gruppe einflussreicher Bewohner der Provinz soll sich ebenfalls dafür eingesetzt haben, dass die UN-Mitarbeiter wieder freigelassen werden. Zuvor hatte ein Stammesführer angekündigt, dass die UN-Mitarbeiter bald wieder frei kämen. Die Entwicklungshelfer arbeiten für das UN-Büro Humanitäre Hilfe (OCHA).

Neben einem Deutschen sollen eine irakische und palästinensische Frau, ein Kolumbianer und zwei Jemeniten unter den Geiseln gewesen sein. Allerdings variieren hier die Angaben. Der Deutsche sei mit den freigelassenen Geiseln auf dem Weg in die jemenitische Hauptstadt Sanaa, sagte der Energieminister. Dort würden sie zum Büro der Vereinten Nationen gebracht.

Für die Freilassung sei kein Lösegeld gezahlt worden. Zudem habe die jemenitische Regierung keine Zusagen über die Entlassung von Häftlingen gemacht. Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte die Freilassung bislang nicht.

Häufige Geiselnahmen im Jemen

Unterdessen ist auch zweieinhalb Jahre nach der Entführung einer fünfköpfigen deutschen Familie im Jemen das Schicksal von drei der Geiseln weiter unklar. Das Auswärtige Amt bemühe sich um Aufklärung, kämpfe aber mit der "extrem gespannten Sicherheitslage" vor Ort, teilte eine Sprecherin mit.

Der von inneren Unruhen zerrüttete Jemen hat sich in der Vergangenheit wiederholt als gefährliches Pflaster für Ausländer erwiesen. Immer wieder kommt es dort zu Entführungen, um Zugeständnisse von der Regierung zu erpressen. Allein seit Ende 2005 wurden mindestens 15 deutsche Staatsbürger im Jemen verschleppt. Die meisten Geiselnahmen endeten unblutig.

nm/kle/sc (afp,dapd,rtr)