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Ausflug in die digitale Unterwelt

30. Mai 2002

Ein falscher Klick genügt - und der PC ist Schrott. Im Museum für Angewandte Kunst Frankfurt/Main kann man derzeit Computerviren "durchprobieren" - in der Ausstellung "I love you. Computer. Viren. Hacker. Kultur".

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"I love you"Bild: APTN

"Der Computervirus ist eine Ikone des digitalen Alltags, die uns alle schreckt." Ausstellungsleiterin Franziska Nori will den Mythos entzaubern, der das Thema Computerviren und die Hacker-Kultur umgibt. "Wir wollen zeigen, dass Menschen dahinter stehen". Menschen wie der in Italien geborene und jetzt in Wien lebende "Cyberfunk-Hacktivist" Jaromil.

Pro ...

Der Virus, den Jaromil entwickelt hat, ist offenbar so gefährlich ist, dass sein Code in der Ausstellung nur hinter Glas gezeigt wird. Das aus nur einer einzigen Zeile bestehende Programm startet auf einem Unix-Rechner eine Endlosschleife, die das System in die Knie zwingt. Jaromil, mit bürgerlichem Namen Denis Roio, betrachtet Viren als einen "rebellischen politischen Akt" gegen diejenigen, "die davon träumen, das Netz zu einem virtuellen Marktplatz für das eigene Geschäft zu machen".

... und Contra

Die Gegenposition vertritt die Softwarefirma Symantec. "Wir betrachten das Schreiben von Viren als ethisch verwerflich", verweist Eric Chien, Leiter des europäischen Virenforschungszentrums von Symantec, auf den moralischen Aspekt der Virenprogrammierung. "Wir befinden uns in einer Art Wettrüsten: Die Virenprogrammierer versuchen immer wieder, unsere neuesten technischen Entwicklungen auszutricksen." Für besonders bedrohlich hält Chien diejenigen Schädlinge, die wie Code Red ganze Computernetze attackieren. (ap/arn)