Aus für Karmann-Cabrios
Das Unternehmen Karmann beendet den Fahrzeugbau in Eigenregie: Eine mehr als einhundertjährige Tradition geht zu Ende.
Mercedes Landaulet
Aus der offenen Kutsche mit klappbarem Verdeck wurde beim Automobil das Cabriolet: Die Spezialität von Karmann. Mercedes-Landaulet, Modell von 1912.
Karmann Ghia Cabriolet
Das wohl bekannteste Modell von Karmann hat eindeutig Kultstatus. Wilhelm Karmann und Luigi Serge, der Chef von Ghia in Turin, stellten 1955 auf der IAA das Ergebnis ihrer Zusammenabeit vor, den Volkswagen Karmann Ghia Coupe. Bis 1974 wurde der Ghia gebaut. Und die Zusammenarbeit mit Volkswagen hatte Bestand: Die Cabrio-Versionen von VW-Käfer und VW-Golf stammen von Karmann.
Mercedes-Benz CLK Cabriolet
Aber die Hauptumsatzbringer sind eben nicht die Exoten, sondern die Cabrio-Varianten von VW-, Mercedes- und Audi-Modellen. Der Mercedes CLK etwa wurde seit 1998 in großen Stückzahlen gebaut. Doch Karmann kommt allmählich in Schwierigkeiten, Folgeaufträge bleiben aus. Das bedeutet das Ende für den Fahrzeugbau in eigener Regie. Und das noch schneller als geplant: Die Krise am Finanz- und Automobilmarkt bringt den abrupten Schlusspunkt. Aus für den CLK und die Produktionsstätte in Osnabrück, voraussichtlich Ende Mai 2009.
Karmann Cheetah
Immer wieder setzt Karmann Trends bei der Karosserie-Gestaltung: Der Designer Giorgio Giugaro am Steuer des Karmann Cheetah. Der keilförmige Roadster (Prototyp) mit Klappscheinwerfern wurde 1971 auf dem Genfer Autosalon vorgestellt.
Duerkopp Automobilkarosserie
Karmann-Premiere 1902: Für die Dürkopp-Werke in Bielefeld baute Wilhelm Karmann die erste Automobilkarosserie. Dem bei diesem Modell noch deutlich sichtbaren Ahnherr des Autos, der Pferdekutsche, blieb Karmann in gewisser Weise ein Jahrhundert lang treu.
Audi A4 Cabriolet
Aus auch für den Audi A4 Cabriolet: Im westfälischen Rheine lief am 20. Februar 2009 um 9.47 Uhr der letzte Wagen vom Band. Für den Großteil der Belegschaft gibt es keine Arbeit mehr.
British-Leyland TR6
Auch Design-Studien und Sondermodelle waren stets die Stärke des Unternehmens: Der Sportwagen TR6 des britischen Herstellers British-Leyland mit überarbeiteter Karosserie von Karmann.
Spyker C8 Spyder
Gut dreißig Jahre später hat die gleiche Bauform wieder deutlich weichere Kurven: Der offene Roadster "Spyder" aus dem Jahr 2006, eine Auftragsproduktion für den niederländischen Hersteller Spyker. Bauteile und Komponenten wird Karmann auch in Zukunft noch produzieren.