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Aus 204 mach 31

28. Januar 2005

Eigentlich läuft die WM 2006 schon seit 2003: Seitdem laufen weltweit Qualifikationsspiele, um aus den 204 Mitgliedsländern der FIFA die auszuspielen, die in Deutschland dabei sein dürfen. Der Versuch eines Überblicks.

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Der Amerikaner Ed Johnson steht Kopf - die USA sind weiterBild: dpa

Europa hat nach wie vor die meisten Startplätze: stolze 14. Deutschland als Gastgeber ist automatisch qualifiziert. Um die restlichen 13 aus den 52 Mitgliedsverbänden der europäischen Fußballunion UEFA zu finden, gibt es acht Qualifikationsgruppen. Deren Sieger sind ebenso dabei wie die beiden besten Gruppenzweiten. Die anderen sechs Gruppenzweiten ermitteln am 12./16. November 2005 in drei Play-Off-Spielen (Hin- und Rückspiel) die drei restlichen europäischen Vertreter.

Momentan steht noch kein Vertreter fest - aber es gab schon ein paar handfeste Sensationen: Andorra besiegte Mazedonien und Liechtenstein holte ein kaum zu glaubendes 2:2 gegen Portugal.

Ganz einfach ist es in Südamerika, wo die zehn Länder ihre vier garantierten Vertreter im Modus Jeder gegen Jeden mit Rückspiel finden. Der Fünftplatzierte spielt eine Relegation gegen den Ersten der Ozeaniengruppe. Das heißt für die bei europäischen Vereinen kickenden Brasilianer oder Argentinier viel Reisestress. Es lohnt sich bisher: Wenig überraschend liegen die beiden großen Fußballnationen Argentinien und Brasilien vorn, der klassische Prügelknabe Venezuela ist mal wieder abgeschlagen.

In Afrika gibt es eine Qualifikation zur Qualifikation für die fünf Startplätze: 25 Mannschaften sind für die Qualifikation gesetzt, fünf weitere kamen in einer Relegation hinzu. Diese 30 Teams sind nun in fünf Sechsergruppen aufgeteilt, wovon sich die Gruppensieger für Deutschland qualifizieren.

Überraschungen gab es dabei reichlich: Die stark eingeschätzten Malier sind schon draußen, der Kamerun liegt in seiner Gruppe vier Punkte hinter dem Gruppenersten Elfenbeinküste und auch Afrikameister Tunesien ist nicht gerade souverän gestartet. Gut im Rennen liegt hingegen Südafrika - der Gastgeber der nächsten WM 2010.

Auch für die vier Plätze in Asien gab es eine Vorrunde der 14 schlechtesten Teams der FIFA-Rangliste. Die folgende Zweite Runde mit 28 weiteren, gesetzten Ländern endete mit einer faustdicken Überraschung: China scheiterte wegen einem einzigen fehlenden Treffer im Torverhältnis an Kuwait. Da auch Indien, Indonesien und die Philippinen schon ausgeschieden sind, wird ein großer Teil der Menschheit fußballerisch nicht in Deutschland vertreten sein.

In den zwei Gruppen der Dritten Runde sind unter noch anderem beide Koreas, der Iran, Japan und Saudi-Arabien vertreten. Vier qualifizieren sich direkt, der Fünfte spielt eine Relegation gegen den Vierten der CONCACAF-Gruppe

In der "Nord-, Mittelamerika und Karibik-Gruppe" (CONCACAF) ist die Qualifikation so schwierig, wie es sich anhört. 34 Teams haben sich für die drei festen Startplätze beworben. Aus der 1. Runde hatten sich zwölf Teilnehmer für die 2. Runde qualifiziert. Danach wurde in drei Vierer-Gruppen weitergespielt. Der jeweils Letzte schied aus, die beiden Erstplatzierten jeder Gruppe rückten in die Dritte Runde auf.

Diese sechs Teams (USA, Panama, Costa Rica, Guatemala, Mexico, Trinida/Tobago) spielen vom 9. Februar bis 12. Oktober 2005 in einer Gruppe Jeder gegen Jeden mit Hin- und Rückrunde. Die drei Besten dürfen sich auf die WM-Endrunde freuen. Der Vierte kann sich noch in einem Play-off-Duell (Hin- und Rückspiel) gegen den Fünften aus Asien qualifizieren.

Aus Ozeanien qualifiziert sich kein Team direkt für die WM, aber immerhin gibt es einen Play-Off-Platz gegen den Fünften der Südamerika-Runde - und der wird in drei Stufen ausgespielt. In der ersten Runde spielen oft Länder gegeneinander, die hierzulande selbst für Geographie-Freaks recht mühsam zu orten sind. Zum Beispiel Amerikanisch-Samoa gegen Vanuatu (letztere gewannen souverän). Die sechs übrig gebliebenen spielen eine einfache Jeder gegen Jeden-Runde, aus der die beiden Ersten ein Play-Off mit Hin- und Rückspiel austragen. Für dieses Play-Off haben sich Australien und Salomon-Inseln qualifiziert. Am 3. beziehungsweise 7. September 2005. DW-WORLD wird sie auf dem Laufenden halten. (sams)