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Aufbruch Afrika: Austernzucht im Senegal

24. Juli 2012

Die senegalesische Wirtschaft ist durch starke Importabhängigkeit, einen kleinen Heimatmarkt und eine geringe Exportbreite geprägt. Der Großteil der Bevölkerung arbeitet in Ackerbau und Fischfang, dabei wird der Arbeitsmarkt stark von Schwarzarbeit dominiert. Neben der institutionellen Misswirtschaft wird die senegalesische Wirtschaft auch von extremen Wetterphänomenen behindert.

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Die Ernährungslage im Senegal wird laut Welthungerhilfe (2010) als ernst eingestuft. Die Menschen am Casamance-Fluss leben von Reisanbau und Holzwirtschaft. Außerdem gibt es im Flussdelta ein weit verzweigtes Mangrovensystem. Im Mündungsgebiet, wo sich Salz- und Süßwasser vermischen, wachsen Austern in Hülle und Fülle. Sie setzen sich an den Wurzeln der Mangroven fest. Hier hat sich eine Fraueninitiative formiert, um mit Austernzucht den Geldbeutel der Familien aufzubessern. Ihr Wissen haben sie sich bei Schulungen der örtlichen Umweltbehörde angeeignet. Mit einem Kleinkredit haben die Frauen aus Guira angefangen. Der ist längst abbezahlt. Bisher haben Senyabou Diatta, die Leiterin der Initiative und ihre Mitstreiterinnen die Mangroven abgeholzt und zu Brennholz verarbeitet. Jetzt haben sie sie als nützliche Laichplätze für Fische und die Austern entdeckt. Seitdem säumen neuartige Zuchtanlagen die Mangrovenwälder am Fluss. Über ein Jahr müssen die Austern reifen, bis sie schließlich geräuchert und auf den lokalen Märkten verkauft werden. 80 Kilo ernten die Frauen des Dorfes im Jahr und es werden jede Saison mehr. Ein Kilo Austern kosten umgerechnet 5 Euro, ihr Monatsverdienst liegt bei 50 bis 60 Euro, ein Vielfaches des durchschnittlichen Salärs im Senegal.