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Auf und ab nach US-Konjunkturdaten

Thomas Kirschning26. April 2002

Gestützt auf einen überraschend starken Anstieg des US-Bruttoinlandsproduktes im ersten Quartal haben die deutschen Aktienwerte am Freitagnachmittag (26.04.) kurzfristig kräftig zugelegt.

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Schering-Aktien legten kräftig zuBild: AP

Als wenig später allerdings bekannt wurde, dass die us-amerikanischen Verbraucher im April weniger Vertrauen in die Wirtschaft hatten, gaben die Märkte wieder nach. Der Deutsche Aktienindex schloss 54 Punkte oder ein Prozent niedriger mit 5000. Der Nemax 50 für den Neuen Markt gab 5 Punkte oder 0,6 Prozent auf 850 ab.

Die US-Wirtschaft ist in den ersten drei Monaten dieses Jahres um starke 5,8 Prozent gewachsen. Diese vorläufige Zahl legte das US-Handelsministerium am Freitag in Washington vor. In den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres hatte das Bruttoinlandsprodukt im Jahresvergleich nur um 1,7 Prozent zugelegt. Als Grund für das starke Wachstum im ersten Quartal 2002 wurde vor allem der deutliche Anstieg der Produktion genannt. Die Börsen reagierten mit Kurssprüngen auf die positive Entwicklung.

Das Vertrauen der US-Verbraucher in die wirtschaftliche Entwicklung ihres Landes trübte sich stark ein. Der von der Universität Michigan ermittelte Vertrauensindex fiel von 95,7 im März auf 93,0 Punkte im April. Analysten hatten mit einem Rückgang auf 94,5 Zähler gerechnet. Marktexperten begründeten den Rückgang vor allem mit den jüngsten Kursverlusten an den Aktienmärkten und der Unsicherheit der Konsumenten wegen der Spannungen in Nahost. Einige Analysten warnten nach den Michigan-Daten vor verfrühtem Konjunkturoptimismus.

In Frankfurt legten nach der Bekanntgabe ihrer Geschäftszahlen die Aktien von Schering dennoch kräftig zu, während die Titel von Bayer deutlich nachgaben. Die Aktien von Schering verteuerten sich um über 3 Prozent, nachdem der Pharmakonzern seine Geschäftsergebnisse für das erste Quartal bekannt gegeben und die Erwartungen der Experten teilweise übertroffen hatte. Analysten verwiesen unter anderem auf das überdurchschnittliche Wachstum von Schering in den USA.

Die Papiere von Bayer verloren derweil fast eineinhalb Prozent. Wie erwartet ist der Gewinn in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres eingebrochen. Die Umsätze schrumpften unerwartet stark. Analysten sagten, die Aktie werde vor allem von der Tatsache belastet, dass die beiden Vorzeigesparten Pharma und Agrochemie hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien.

Die Papiere der Lufthansa setzten ihre Aufwärtsbewegung vom Donnerstag fort und verteuerten sich um fast zwei Prozent. Die Fluggesellschaft befinde sich auf einem soliden Erholungskurs, sagten Analysten. Am Donnerstag hatte die Lufthansa für 2002 eine deutliche Erholung der Geschäftszahlen in Aussicht gestellt. Die Aktie hatte daraufhin nach anfänglichen deutlichen Verlusten im Plus geschlossen.

Die Aktien der Deutschen Bank festigten sich um 2,7 Prozent. Einem Zeitungsbericht zufolge will das Finanzhaus kommende Woche weitere Sparmaßnahmen und den Ausstieg aus defizitären Sparten bekannt geben.

Die Durchschnittsrendite stieg um drei Basisstellen auf 4,97 Prozent.

Die Schlusskurse im DAX wie immer und alles andere ohne Gewähr:

adidas-Salomon 77,59 (+ 0,20)
Allianz 262,65 (- 2,41)
BASF 45,24 (+ 0,43)
Bayer 37,08 (- 0,52)
HypoVereinsbank 39,10 (+ 0,40)
BMW 43,85 (- 0,40)
Commerzbank 19,83 (- 0,12)
DaimlerChrysler 50,52 (- 0,41)
Degussa 33,00 (- 1,50)
Deutsche Bank 71,75 (+ 1,85)
Deutsche Post 14,91 (- 0,10)
Deutsche Telekom 14,80 (- 0,80)
E.ON AG 57,00 (- 1,20)
EPCOS 45,16 (- 1,76)
Fresenius Med. Care 70,11 (- 0,33)
Henkel 70,20 (- 1,21)
Infineon Techno 20,90 (- 0,60)
Linde 53,43 (- 0,65)
Lufthansa 17,21 (+ 0,32)
MAN 25,85 (+ 0,29)
Metro 36,50 (+ 1,07)
MLP 66,33 (- 4,67)
Münchener Rück 273,50 (- 3,72)
Preussag 29,65 (- 0,96)
RWE 41,87 (- 0,53)
SAP 143,00 (- 4,30)
Schering 67,60 (+ 2,15)
Siemens 66,19 (- 0,12)
ThyssenKrupp 16,89 (- 0,12)
VW 54,10 (+ 0,20)

Ausgewählte Devisennotierungen nach den Referenzkursen der EZB: Danach kostete ein Euro

US-Dollar 0,8971
Brit. Pfund 0,6177
Schw. Franken 1,4644
Japan Yen 115,22