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Hunderte Vermisste nach Schlammlawinen

18. Mai 2016

Heftige Regenfälle brachten die Erdmassen ins Rutschen und begruben drei Dörfer nördlich der Hauptstadt Colombo unter sich. Oft suchen Soldaten und Angehörige nur mit Stöcken und bloßen Händen nach Überlebenden.

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Suche nach Verschütteten nach den Erdrutschen auf Sri Lanka (foto: © picture-alliance/Anadolu Agency)
Bild: picture-alliance/Anadolu Agency/C. Karunarathne

Am schwersten betroffen sind drei Dörfer im Zentrum der Tropeninsel, im Distrikt Kegalle an der Westküste etwa 80 Kilometer nördlich von Colombo. Das Rote Kreuz vermutet, dass allein nahe Aranayaka und dem benachbarten Bulathkohupitiya noch mindestens 400 Menschen unter dem Schlamm liegen. Landesweit mussten mehr als 250.000 Menschen wegen der starken Regenfälle ihre Häuser verlassen.

Sri Lanka: Überschwemmungen in Colombo (foto: reuters)
Mit den letzten Habseligkeiten durch die überschwemmten Straßen ColombosBild: Reuters/D. Liyanawatte

Die Rettungsarbeiten werden durch neue Erdrutsche und Gerölllawinen, aber auch durch schlechte Ausrüstung der Helfer erschwert. Zudem sind für Personal und Nachschub wichtige Straßen zerstört. Vielerorts gibt es noch keinen Strom.

Die Zahl der Opfer steigt stündlich. Bislang wurden bis zu 50 Leichen aus Schlamm und Trümmern geborgen.

Überschwemmungen auf Sri Lanka

Präsident Maithripala Sirisena und Ministerpräsident Ranil Wickremesinghe inspizierten den Ort der Katastrophe. Der Staatschef sprach von "verheerenden Verlusten". Er hatte umgehend Soldaten geschickt, die bei den Rettungsarbeiten helfen. Auch Luftwaffe und Marine sollen die Aktionen unterstützen. Auch die Hauptstadt Colombo ist von den Unwettern betroffen. Dort wurde unter anderem das Militär eingesetzt, um das Parlamentsgebäude in der Nähe der Stadt mit Sandsäcken vor dem Wasser zu schützen.

In Sri Lanka beginnt im Mai üblicherweise der Südwest-Monsun, der Regen im Süden, Westen und ins Zentrum der Insel bringt. Zuletzt hatten im Dezember 2014 schwere Unwetter auf Sri Lanka mehr als 100.000 Menschen aus ihrer Behausung vertrieben. Mindestens 24 Personen waren umgekommen. Etwa 200 wurden verschüttet und gelten offiziell nach wie vor als vermisst.

SC/fab (APE, afpe, epd)