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Black Mamba Patrouille

Greg Norman / ke23. August 2016

Möchtegern-Wilderer in Südafrika haben es mit einer neuen Macht zu tun. Die ersten weiblichen Anti-Wilderei-Teams sind ihnen auf den Fersen.

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Black Mambas
Bild: James Suter

Felicia Mogakane ist eine Black Mamba. Sie gehört zur ersten afrikanischen Wildhüter-Gruppe, die nur aus Frauen besteht. Mit ihren Kolleginnen patrouilliert sie durch das 50.000 Hektar große Balule Naturschutzgebiet, das zum Krüger-Nationalpark in Südafrika gehört. Die Frauen arbeiten unbewaffnet.

Das Projekt gibt es seit dreieinhalb Jahren. Alle Mitglieder des Teams sind junge Frauen aus der Umgebung. Die Black Mambas sind eine Idee des Parkleiters Craig Spencer. Seine Intention war, eine Brücke zu schlagen zwischen den relativ gut ausgestatteten Parks und den meist sehr armen Gemeinschaften, die an deren Grenzen leben.

Die Wilderei war bis zur Gründung der Black Mambas so schlimm, dass etwa alle sieben Stunden ein Nashorn in Südafrika getötet wurde. Seit es die Gruppe gibt, hat sich dieser Wert deutlich verbessert, zumindest innerhalb des Schutzgebietes. An anderen Orten des Landes werden nach wie vor Tiere in großer Zahl wegen ihres Horns getötet.

"Die Patrouillen am Zaun des Schutzgebietes sind ein wichtiger Teil unserer Arbeit. Wir müssen überprüfen, ob er zu 100 Prozent unter Strom steht und ob es keine Löcher gibt. Wenn es Löcher geben sollte, dann füllen wir sie mit Steinen auf und prüfen, ob der Zaun vielleicht zerschnitten wurde und wie wir ihn reparieren können.

Wenn wir in den Busch gehen, dann suchen wir nach Fallen und gespannten Drähten, wie die Wilderer sie nutzen. Sie können damit Impala-Antilopen fangen, aber sogar Nashörner gehen ihnen so in die Fallen.

Wenn wir unterwegs sind, dann haben wir manchmal auch Angst, dass wir auf Wilderer treffen, die auf der Suche nach Nashörnern und anderen Tieren, den Big 5 zum Beispiel, sind. Vor den Tieren haben wir keine Angst, denn wir haben gelernt, wie wir mit ihnen umgehen müssen.

Black Mamba
Bild: Black Mamba APU

Unsere Freiwilligen überwachen die Nashörner jeden Tag. Wir wollen sicher sein, dass sie noch leben. Die Tiere sind mit Peilsendern ausgestattet. Wenn wir auf Wilderer treffen sollten, können wir bewaffnete Hilfe anfordern. Wir achten immer auf verdächtige Geräusche, Schüsse zum Beispiel. Wir hier haben bis jetzt keine Wilderer getroffen, aber andere Black Mamba-Gruppen schon.

Zur Zeit hat die Gruppe 36 Mitglieder. Weil ich in der Nähe des Krüger-Nationalparks lebe, haben auch schon meine Eltern im Park gearbeitet. Mein Vater war sogar Ranger. Mit ihm war ich schon früher im Park unterwegs, um Tiere zu beobachten. Irgendwann habe ich dann anfangen, die Natur spannend zu finden und zu sehen, dass man sie beschützen muss. In der Schule habe ich dann gelernt, was Naturschutz bedeutet und welche Folgen das Töten von Tieren hat. Ich habe mich bei den Black Mambas beworben und den Job bekommen.

In den ersten 13 Monaten, die es das das Projekt gibt, wurden keine Nashörner gewildert. Seitdem fielen 12 Tiere in unserem Gebiet Wilderern zum Opfer. Die Anzahl der Fallen hier hat sich um 76 Prozent verringert. Ich glaube also, dass unsere Arbeit auch etwas bringt. Als wir anfingen, gab es noch überall Fallen. Vor allem, um Antilopen zu jagen und ihr Fleisch an die Gemeinden zu verkaufen. Heute ist das deutlich weniger, weil die Wilderer wissen, dass wir sie beobachten. Sie sehen uns jeden Tag."