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Auf guten Eindruck bedacht

Daniel Scheschkewitz, Washington DC17. Juli 2003

"Gemeinsam den Frieden gewinnen", sei das Ziel Deutschlands für den Irak, erklärte Außenminister Fischer bei seinem Besuch in den USA. Der Einsatz deutscher Truppen steht dabei aber nicht zur Debatte.

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Außenministertreffen in WashingtonBild: AP

An gleich drei Fronten - im State Department, in den amerikanischen Medien und im Weißen Haus - warb Außenminister Joschka Fischer für eine neue Partnerschaft mit den USA bei der gemeinsamen Krisenbewältigung im Irak und anderswo.

Keine deutschen Truppen in den Irak

Den leichtesten Stand dürfte Fischer dabei am Mittwoch (16. Juli 2003) bei seinem Amtskollegen Colin Powell gehabt haben. Powell ersparte es seinem "Freund Joschka", ihn direkt nach der Form der deutschen Hilfe zu fragen. Fischer bot erneut die deutsche Beteiligung an humanitärer Hilfe und dem wirtschaftlichen Wiederaufbau an, wenn die Voraussetzungen dafür geklärt seien. Powell sagte, bei den Gesprächen mit Fischer sei es nicht um einen deutschen militärischen Beitrag für den Irak gegangen.

Zu Möglichkeiten eines Bundeswehreinsatzes im Irak sagte Fischer, dies sei "reine Spekulation", da weder das Mandat noch die näheren Umstände bekannt seien. Deutlich härter musste sich Fischer bei Fernsehinterviews in den US-Medien zur Wehr setzen. In einem CNN-Interview verteidigte er die deutsche Haltung zum Irakkrieg. "Ja, wir hatten unterschiedliche Meinungen. Aber nun müssen wir zusammen den Frieden gewinnen", erklärte Fischer.

Alles wieder im Lot?

Und dann war da noch das Gespräch bei Präsident George Bushs Sicherheitsberaterin Condoleeza Rice. Diese hatte auf dem Höhepunkt des deutsch-amerikanischen Zerwürfnisses im vergangenen Herbst von "vergifteten Beziehungen zu Deutschland" gesprochen. Und jetzt? Ein exzellentes 45-minütiges Gespräch sei es gewesen, sagte Fischer. Kein falsches Wort zum Irak. Stattdessen stand der Nahe Osten im Mittelpunkt. Fischer erklärte, der Punkt sei, die strategische Sicherheitsdebatte zwischen Europa und den USA neu in Gang zu bringen, damit Frieden und Stabilität im Nahen Osten auch zur Sicherheit Deutschlands im 21. Jahrhundert beitragen könnten.