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Attraktion an der Donau

Gerd Schmitz (pg)

In Regensburg, früher eine der reichsten und mächtigsten Städte Deutschlands, ist die Geschichte sehr lebendig. Die Altstadt sieht heute noch so aus, wie sie die Regensburger im 13.und 14. Jahrhundert bauten.

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Steinerne Brücke, Altstadt, Dom: RegensburgBild: dpa

Die Stadt Regensburg mit ihrer exponierten Lage am größten Strom Mitteleuropas, der Donau, war ein bedeutsamer Umschlagplatz für Waren aller Art. Mit dem vielen Geld, das sie verdienten, schufen die Regensburger unglaubliche Wohnhäuser und die damals größte Steinbrücke der Welt – über 300 Meter lang.

Einzig erhaltene Mittelalter-Weltstadt

Regensburg Altstadt
Blick auf alte Bürgerhäuser in RegensburgBild: dpa

Von der Steinernen Brücke blicken Besucher auf das Stadtpanorama mit zahlreichen Kirchtürmen, mit leuchtenden Ocker- und Terrakotta-Tönungen der Fassaden. Einzigartig ist die mittelalterliche Architektur mit Patrizierhäusern, Stadtpalästen und Geschlechtertürmen, wie man sie nördlich der Alpen sonst nirgendwo erleben kann. Regensburg ist die einzig erhaltene mittelalterliche Weltstadt in der Bundesrepublik.

Der mittelalterliche Stadtkern mit über 1400 Häusern lädt zum Flanieren ein, mit seinen schmalen Gassen, flankiert von hoch aufschießenden Häusern mit vielfältigem Fassadenschmuck in allen sonnig-erdigen Farbnuancen. Die Jahrhunderte alten Gebäude sind auf unterschiedliche Weise überformt: mit gotischem Maßwerk und Wandmalereien, mit übereinander gereihten Fenstern der Renaissance, mit barocker Schwelgerei, mit klassizistischer Eleganz.

Kirchenfenster aus dem Mittelalter

Aus der einst dunklen, beklemmenden Altstadt ist ein geschmackssicher saniertes Wunderwerk der Urbanität geworden, mit der Folge, dass rund jeder zehnte der 150.000 Bewohner heute in der Altstadt wohnt. Der Dom, an dem 250 Jahre lang gebaut wurde, regiert majestätisch die Stadtsilhouette. Die Kathedrale gehört zu den bedeutendsten Beispielen gotischen Kirchenbaus in Deutschland. Eine Sensation sind die wunderschönen Kirchenfenster, original aus dem Mittelalter.

Castra Regina = Regensburg

Regensburg Altstadt
Die Altstadt von RegensburgBild: dpa

Kaiser Marc Aurel ließ 179 nach Christus an der Donau ein römisches Legionslager namens Castra Regina bauen. 739 gründete der Missionar Bonifatius das Bistum Regensburg. 1245 stieg die Stadt zur Freien Reichsstadt auf. Am Neupfarrplatz hat der israelische Künstler Dani Karavan auf den Fundamenten der alten Synagoge einen begehbaren "Denkort" geschaffen. Mit Kuben und Säulen-Torsos werden auf mehreren Ebenen die wesentlichen Bauelemente eines jüdischen Gotteshauses angedeutet. Steigt man ein paar Stufen unter den Platz in das so genannte "Document" hinab, werden 2000 Jahre Stadtgeschichte vor Augen geführt. Es sind die erhaltenen Keller des ehemaligen mittelalterlichen jüdischen Viertels, die man allerdings oberirdisch nicht mehr sehen kann, weil das jüdische Viertel im Jahr 1519 zerstört worden ist. Ungefähr 500 Personen wohnten hier in 40 bis 50 Häusern.

Flyer in 15 Sprachen

Die Stadt Regensburg möchte mit ihrer Altstadt in die begehrte Liste des UNESCO- Welterbes aufgenommen werden. Im Juli 2006 tagt die Welterbe-Komission der UNESCO in der litauischen Hauptstadt Vilnius und wird über den Antrag Bayerns bzw. der Bundesrepublik Deutschland entscheiden. Für den Fall, dass die Aufnahme klappen sollte, hat sich die Regensburg Tourismus GmbH gut gerüstet: Sie hat einen Info-Flyer in 15 Sprachen aufgelegt, darunter in Ukrainisch, Japanisch, Koreanisch, Chinesisch, Russisch, Türkisch.