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Attentäter suchte Schwulen-Kontakte

14. Juni 2016

Was war das Motiv des Attentäters von Orlando? War er selbst homosexuell? Zeugen berichten, Omar Mateen habe über Apps Kontakte zu Schwulen gesucht. Im Nachtclub "Pulse" wurde er auch häufiger gesehen.

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USA Orlando Omar Mateen mutmaßlicher Attentäter
Bild: Imago/ZUMA Press

Der Attentäter von Orlando ist nach Augenzeugenberichten selbst öfter zu Gast in dem Schwulen-Nachtclub "Pulse" gewesen und hat über einschlägige Handy-Apps Kontakte zu anderen Männern gesucht. Die Lokalzeitung "Orlando Sentinel" zitierte vier Gäste des Clubs, die Omar Mateen dort regelmäßig gesehen haben wollen. "Manchmal saß er in der Ecke und trank alleine, und manchmal war er so betrunken, dass er laut und aggressiv wurde", sagte der "Pulse"-Gast Ty Smith der Zeitung.

Smith sagte weiter, er habe Mateen dort mindestens ein Dutzend-mal gesehen. "Wir haben nicht viel mit ihm geredet, aber ich kann mich erinnern, dass er etwas über seinen Vater gesagt hat", berichtete Smith. "Er erzählte uns auch, dass er Frau und Kind hat."

Kontakte über Dating-App

Der "Pulse"-Stammgast Kevin West sagte der "Los Angeles Times", er habe etwa ein Jahr lang immer wieder über eine Dating-App für Homosexuelle Kontakt mit Mateen gehabt. Auch andere Männer berichteten in US-Medien, sie hätten über diverse einschlägige Kontakt-Apps in Verbindung mit Mateen gestanden; dieser habe Bekanntschaften für Begegnungen gesucht.

Solche Handy-Apps wie etwa das sehr populäre "Grindr", das laut Zeugen auch von Mateen genutzt wurde, sind bei vielen schwulen Männern beliebt, um unkomplizierte Begegnungen - auch sexueller Natur - zu arrangieren.

Der 29-jährige Attentäter Mateen hatte in der Nacht zum Sonntag den Nachtclub "Pulse" in Orlando mit Schusswaffen angegriffen und anschließend Gäste als Geiseln genommen. Ein Sondereinsatzkommando der Polizei beendete die Geiselnahme gewaltsam und tötete dabei den Attentäter. 49 weitere Menschen starben.

as/jj (afp, dpa)