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Anschlag in Israel

29. Januar 2007

Wenige Tage vor dem Beginn einer neuen Runde des Nahost-Quartetts hat sich ein Palästinenser in einem israelischen Badeort am Roten Meer in die Luft gesprengt. Es ist der erste Selbstmordanschlag seit April 2006.

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Am Tatort, Sicherheitskräfte und Passanten (Quelle: AP)
Die Bombe explodierte in einer BäckereiBild: AP

Ein palästinensischer Selbstmordattentäter hat sich am Montag (29.1.07) in der israelischen Touristenhochburg Eilat in die Luft gesprengt und dabei drei Israelis getötet. Er zündete seinen Sprengsatz in einer Bäckerei, wie die Polizei mitteilte. Der Tatort befand sich in einer Wohngegend weit entfernt von den auch bei ausländischen Touristen beliebten Stränden Eilats. Die Stadt liegt etwa 350 Kilometer südlich von Jerusalem an der Grenze zu Jordanien und Ägypten.

Bei dem Attentäter handele es sich um einen 21-jährigen Palästinenser aus der Stadt Gaza, teilte die radikale Organisation Islamischer Dschihad in Gaza mit. Ahmed Sersik gehöre dem bewaffnete Arm des Dschihad an. Die israelische Polizei prüfte Erkenntnisse, wonach der Attentäter von Ägypten aus nach Israel eingedrungen sein könnte. Dschihad hatte sich gemeinsam mit dem militärischen Fatah-Arm Al-Aksa-Brigaden zu der Tat bekannt.

Unter den Getöten ist auch der Minister für Nationale Sicherheit Schirwan al-Waeli, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Der Mann, der sich selbst als der Erlöser (Mahdi) bezeichnet habe, habe mehrere hundert Anhänger.

Vier Tage vor dem Nahost-Quartett

Es war der erste Selbstmordanschlag seit dem 17. April 2006, als ein Palästinenser in Tel Aviv zehn Menschen tötete. Die israelischen Sicherheitskräfte erhöhten am Montag aus Furcht vor weiteren Anschlägen die Alarmbereitschaft in ganz Israel. Nach der Explosion war die Polizei zunächst von einer Gasexplosion ausgegangen.

Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft verurteilte den Anschlag auf das Schärfste. Dies sei offensichtlich ein Versuch, die Hoffnungen auf Fortschritte im israelisch-palästinensischen Verhältnis zunichte zu machen, sagte der stellvertretende Sprecher des Auswärtigen Amtes, Jens Plötner, in Berlin.

Der Anschlag wurde vier Tage vor einem mit Spannung erwarteten Treffen des Nahost-Quartetts verübt. Die Runde, der die Europäische Union, die Vereinten Nationen, Russland und die USA angehören, will in Washington den festgefahrenen Friedensprozess zwischen Palästinensern und Israelis wieder in Gang bringen. (kas)