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Neue Kontrollen

27. Juni 2007

Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA reisen zum nordkoreanischen Atomreaktor Yongbyon, um die Anlage zu besichtigen. Zuletzt kontrollierten die Experten den Reaktor vor vier Jahren.

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Nordkoreas umstrittener Reaktor in Yongbyon, Quelle: AP
Soll abgeschaltet werden: Nordkoreas umstrittener Reaktor in YongbyonBild: AP

Die nach Nordkorea gereisten internationalen Atominspekteure dürfen nach eigenen Angaben an diesem Donnerstag (28.607) den umstrittenen Reaktor in Yongbyon besichtigen. "Morgen gehen wir nach Yongbyon", sagte der Vizedirektor der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) und Delegationsleiter Olli Heinonen am Mittwoch der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo. In Yongbyon stellt Nordkorea für Atomwaffen benötigtes Material her.

Gespräche über Versiegelung des Reaktors

Die IAEA-Inspektoren sind derzeit in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang, um über die zugesagte Schließung der umstrittenen Nuklearanlagen in Yongbyon zu sprechen. Man werde dort über die Vorkehrungen für die Bestätigung der Schließung und Versiegelung der Reaktoranlage sprechen, hatte Delegationsleiter Heinonen bereits am Dienstag erklärt.

Das IAEA-Team besuche die Anlage Donnerstag und Freitag, berichtete Kyodo weiter unter Berufung auf Heinonen. Damit würden die Inspekteure erstmals seit ihrer Ausweisung vor mehr als vier Jahren den 90 Kilometer von der Hauptstadt Pjöngjang entfernten Reaktor besichtigen.

Delegation des EU-Parlaments zufrieden

Eine Delegation des Europäischen Parlaments hat am Mittwoch eine positive Bilanz ihres Besuchs in Nordkorea gezogen. Die Regierung in Pjöngjang sei zur nuklearen Abrüstung bereit, sagte das österreichische EVP-Mitglied Hubert Pirker, der die fünfköpfige Gruppe anführte. Allerdings hätten sich seine Gesprächspartner nicht auf einen Zeitplan zur Abschaltung des Reaktors Yongbyon festgelegt. Das Klima bei den Unterredungen sei viel besser gewesen als bei früheren Besuchen.

Nordkoreas Staatschef Kim Jong Il, Quelle: AP
Einsichtig: Nordkoreas Staatschef Kim Jong IlBild: AP

Nordkorea hatte sich kurz nach der Ausweisung der IAEO-Inspekteure 2002 vom Atomsperrvertrag zurückgezogen und die Atomanlage in Yongbyon wieder in Betrieb genommen. Im Februar stimmte Pjönjang aber in Verhandlungen mit Südkorea, Japan, den USA, Russland und China dem Ausstieg aus seinem umstrittenen Atomprogramm zu.

Verhandlungen waren ins Stocken geraten

Die Regierung erklärte sich in diesem Rahmen bereit, die Anlage in Yongbyon abzuschalten. Danach geriet der Prozess aber zeitweise ins Stocken. Grund waren Verzögerungen bei der Überweisung von in Macau eingefrorenem nordkoreanischen Vermögen.

Im Gegenzug für die nun in den nächsten Wochen erwartete Schließung der Reaktoranlage winken dem verarmten asiatischen Staat großzügige Wirtschafts- und Energiehilfen sowie bessere Beziehungen zu den USA.

Südkorea kündigt Reislieferungen an

Angesichts der aktuellen Fortschritte kündigte Südkorea am Dienstag in Seoul an, mit der versprochenen Lieferung von 400.000 Tonnen dringend benötigtem Reis an Nordkorea zu beginnen. Die erste Ladung mit 3000 Tonnen werde am Samstag verschifft.

Südkorea hatte bereits im April Reishilfe im Wert von mehr als 150 Millionen Dollar versprochen, die Lieferung jedoch an die Erfüllung der nordkoreanischen Abrüstungszusagen geknüpft. (tos)