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Atom-Kontrolleure wollen nach Parchin

Eleonore Uhlich24. August 2012

Die Internationale Atomenergiebehörde will Zugang zu verdächtigen Atomanlagen im Iran erhalten. Bei neuen Gesprächen in Wien zeigten sich die Vertreter der Regierung in Teheran zuversichtlich.

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Militärkomplex Parchin südlich von Teheran (Foto: dapd)
Bild: DigitalGlobe/ISIS via dapd

Für die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat die umstrittene Militäranlage in Parchin oberste Priorität. "Wir wollen alle offenen Fragen klären und werden die Iraner fragen, wo sie mit ihrer Antwort stehen, uns nach Parchin zu lassen", sagte der Chef der Atom-Inspektoren, Herman Nackaerts.

Auf Satellitenbildern soll zu erkennen sein, dass Materialien abtransportiert, Gebäude abgerissen und Flächen gesäubert wurden. Für westliche Diplomaten handelt es sich um eine Vertuschungsaktion. Denn in Parchin sollen Tests mit nuklearem Material vorgenommen worden sein.

Beweise vernichtet?

Es sei zu befürchten, dass Hinweise auf militärisch relevante Arbeiten, die möglicherweise schon vor einem Jahrzehnt stattfanden, vernichtet wurden, hieß es in Wien. "Ich habe von kräftigen Reinigungsarbeiten in Parchin gehört", sagte ein westlicher Abgesandter. Ein Kollege fügte hinzu, offenbar dürften die Kontrolleure erst nach Vernichtung aller Beweise nach Parchin.

Irans IAEA-Botschafter Ali Ashgar Soltanieh verbreitete kurz vor Beginn der Gespräche Zuversicht. "Wir erwarten Fortschritte bei diesem Treffen", sagte er. "Die Tatsache, dass wir diese Gespräche mit der Behörde fortsetzen, zeigt, dass wir entschlossen sind, zu einem positiven Ende zu kommen."

Kaum Chancen auf Erfolg

Dagegen haben die Kontrolleure der Vereinten Nationen wenig Hoffnung, dass der Durchbruch gelingen könnte. Trotz aller Anstrengungen sei bisher kein Abkommen mit der Islamischen Republik zustande gekommen. "Ich habe keine Hinweise, dass sich daran bald etwas ändert", so Amano.

Die Gespräche in der iranischen Botschaft in Wien sind die ersten seit Juni. Zuvor hatten mehrere hochrangiger besetzte Treffen in Istanbul, Bagdad und Moskau in diesem Jahr keine Fortschritte gebracht. Aber selbst wenn jetzt die Verhandlungen erfolgreicher verlaufen, zweifeln Beobachter daran, dass die Regierung einlenken wird.

Israel zu Militärschlag bereit

Der Iran wird von westlichen Ländern verdächtigt, unter dem Deckmantel der friedlichen Nutzung von Atomenergie, Nuklearwaffen herstellen zu wollen. Israel sieht sich durch das Atomprogramm der Islamischen Republik in seiner Existenz bedroht und erwägt einen Militärschlag.

uh/rb (dpa,rtr,afp)