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Athen-Krise schickt Dax auf Talfahrt

12. September 2011

Die Griechenland-Krise lässt die Nerven der Anleger weiter flattern. Der Deutsche Aktienindex DAX fiel zeitweise unter die Marke von 5000 Punkten. Seit Jahresbeginn hat er rund 28 Prozent an Wert verloren.

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DAX-Kurve in Frankfurt (Foto: dpa)
Bild: picture alliance/dpa

"Auch wenn ich wie eine Schallplatte klinge, die hängen geblieben ist - es sind die Sorgen um den Zustand Europas, die die Märkte auf Talfahrt schicken. Die Anleger sind einfach tief verunsichert, das Vertrauen ist völlig dahin", sagte Ben Potter, Stratege bei IG Markets am Montag (12.09.2011) in Frankfurt am Main. Allianz-Ökonom Rolf Schneider drückt es so aus: "Es gibt zu viele Baustellen, die Unsicherheiten erzeugen."

Sei es die Angst vor einem griechischen Staatsbankrott oder die Furcht der Franzosen vor einer Abwertung ihrer Bank-Bonitäten durch die Rating-Agenturen. Die Aktienhändler verkaufen derzeit lieber als dass sie kaufen. In Zahlen ausgedrückt: Der Deutsche Aktienindex fiel erstmals seit gut zwei Jahren zeitweise wieder unter die Marke von 5000 Punkten. Seit Jahresbeginn verlor der DAX damit rund 28 Prozent an Wert.

Impulse durch die Wall-Street

Gegen Handelsschluss bekam der deutsche Aktienmarkt etwas Halt durch eine Aufwärtsttendenz an der Wall-Street. Bei Börsenschluss lag der DAX damit mit 5072 Punkten "nur" 2,27 Prozent im Minus. Dies ist der tiefste Stand seit Juni 2009.

Und auch der Euro lässt Federn: Die Gemeinschaftswährung fiel auf ein Acht-Monats-Tief und rutschte zeitweise unter die Marke von 1,35 US-Dollar. Gegenüber dem japanischen Yen fiel der Euro auf den niedrigsten Kurs seit Mitte 2001.

Aktienhändler in Frankfurt/Main (Foto: AP)
Und der DAX fällt weiter: Skeptische Blicke auf die KursentwicklungBild: AP

Frankreichs Banken fürchten Moody's

In Frankreich richten sich die Blicke vor allem auf den Bankensektor: Denn BNP Paribas, Societe Generale und Credit Agricole müssen mit einer Herabstufung durch die Rating-Agentur Moody's rechnen. "Moody's geht davon aus, dass das Trio zu stark in Griechenland engagiert ist", heißt es in einer Stellungnahme der Saxo Bank. Der Chef der französischen Zentralbank, Christian Noyer, betonte hingegen, die Institute seien krisenfest. Die Societe Generale kündigte an, sie wolle durch Einsparungen und den Verkauf von Unternehmensteilen bis 2013 zusätzlich rund vier Milliarden Euro erwirtschaften.

Französische Bankentitel lagen zwischen 13 und neun Prozent im Minus, der europäische Bankenindex fiel um 3,7 Prozent. Auch in Deutschland gehörten die Deutsche Bank und die Commerzbank zu den größten Verlierern. "Die Auswirkungen einer Pleite Griechenlands wäre furchtbar für zahlreiche europäische Banken", urteilten die Saxo-Bank-Experten.

Nach wie vor für Unruhe sorgte auch der Abgang von EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark. Er hatte am Freitag überraschend seinen Rücktritt angekündigt und damit die Märkte in Aufruhr versetzt.

Autor: Martin Muno (rtr, dpa, afp)
Redaktion: Michael Wehling