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Der Wahl-Marathon

Christina Bergmann, Washington23. April 2008

Hillary Clinton hat ihren Rivalen Obama bei der Vorwahl in Pennsylvania mit großem Abstand geschlagen. Im Konfetti-Regen der Siegesparty bat sie Ihre Anhänger um noch mehr Unterstützung - denn ihr Kampf geht weiter.

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Clinton jubelnd nach der Wahl in Pennsylvania (Quelle: AP)
Sieg mit 55 Prozent der StimmenBild: AP

Für Hillary Clinton ist es ein wichtiger Sieg. Strahlend ließ sie sich am Dienstag (22.4.2008) in Philadelphia von ihren Anhängern feiern. Angesichts zweier Kriege und einer schwierigen Wirtschaftslage seien die Herausforderungen für Amerika groß, sagte sie in dem Bundesstaat mit vielen Arbeitern. Aber es gebe dennoch viele Möglichkeiten: "Diese Möglichkeiten sind endlos, wenn wir unsere Ärmel aufkrempeln und es anpacken, und zwar mit einem Präsidenten, der vom ersten Tag bereit zum Führen ist."

Clinton sei bereit, die Verantwortung als Oberkommandierender zu übernehmen und die wirtschaftlichen Verhältnisse der Mittelklasse-Familien zu verbessern. "Und ich danke euch, Pennsylvania, dass ihr entschieden habt, dass ich dieser Präsident sein kann."

Aufruf zu Spenden

Clinton - Obama
Erste warnende Stimmen: Das Duell Clinton-Obama schwächt gegenüber den RepublikanernBild: AP

Clinton gab sich kämpferisch, allerdings nicht aggressiv. Ein Großteil ihrer Rede war sehr persönlich. Und sie rief ihre Anhänger auf, für ihre Kampagne Geld zu spenden. Im Gegensatz zu Barack Obama bekommt sie deutlich weniger finanzielle Unterstützung und hat wesentlich mehr Schulden.

Clintons Sieg kommt nicht überraschend. In allen Umfragen hat sie stets in Führung gelegen. Stimmen bekam sie vor allem von Frauen, Weißen und jenen, die sich erst kurz vor dem Wahltag für einen Kandidaten entschieden hatten.

"Das amerikanische Volk gibt nicht auf"

Ihr Sieg bringt Clinton in Delegiertenstimmen ihrem Konkurrenten jedoch nur unwesentlich näher. Um ihn in den verbleibenden Vorwahlen noch einzuholen, müsste sie jeweils mit sehr großem Vorsprung gewinnen. Das gilt als unwahrscheinlich.

Dennoch versprach sie, nicht aufzugeben: "Einige Leute haben mich schon ausgezählt und mich aufgefordert, aufzuhören. Aber das amerikanische Volk gibt nicht auf und es verdient einen Präsidenten, der auch nicht aufgibt."

Obama gewinnt neue Wähler

Auch Barack Obama sah sein Abschneiden als Erfolg. In früheren Umfragen war der Abstand zu Clinton wesentlich größer gewesen. Er verwies er auf seinen Anteil daran, neue und vor allem junge Wähler zu motivieren: "Wir haben eine Rekordzahl an neuen Wählern gezählt. Und es sind diese neuen Wähler, die unsere Partei im November zum Sieg führen werden."

Angesichts des langen und kämpferischen Wahlkampfs zwischen Obama und Clinton mehren sich die Sorgen in der Demokratischen Partei vor einer Spaltung. Denn viele der neuen jungen Wähler sagen, dass sie nur zur Wahl gehen, wenn Barack Obama der Präsidentschaftskandidat wird.

Konzentration auf den Wechsel

Barack Obama mit Ehefrau Michelle (Quelle: AP)
Barack Obama mit Ehefrau MichelleBild: AP

Obama konzentrierte sich in seiner Rede vor allem auf den Kandidaten der Republikaner, John McCain, der bereits feststeht. Doch er machte auch Anspielungen auf die Fehler, die ihm in den letzten Wochen während des Wahlkampfs unterlaufen waren.

"Während der Kampagne haben wir alle gelernt, woran mich meine Frau jeden Tag erinnert: Ich bin kein perfekter Mensch, und ich werde auch kein perfekter Präsident sein. Aber ich werde Euch immer zuhören und ehrlich zu euch sein und jeden einzelnen Tag in den nächsten vier oder acht Jahre für euch kämpfen."

Und dann appellierte Obama an seine Wähler, ein Teil des Wechsels zu sein, "den wir brauchen". Er sprach in Indiana, wo, neben North Carolina, die nächsten Vorwahlen der Demokraten am 6. Mai stattfinden werden.