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Astrolab – die Experimente

22. September 2006

Die ASTROLAB-Mission eröffnet europäischen Wissenschaftlern zum ersten Mal die Chance, über längere Zeit eigene Forschungen auf der ISS zu betreiben.

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Bild: DW-TV

Bisher war das nicht möglich. Denn Astronauten aus Europa waren immer nur wenige Tage an Bord der Internationalen Raumstation. 17 unterschiedliche Experimente haben sie für diese Mission entwickelt. Viele untersuchen die Funktionen des menschlichen Körpers in der Schwerelosigkeit.

So wollen Münchner Wissenschaftler herausfinden, wie das Immunsystem der Astronauten durch den Weltraumaufenthalt beeinträchtig wird. Das sogenannte Eye Tracking Device (ETD) nimmt das Gleichgewichtssystem ins Visier. Es soll klären, wie die Augen mit dem Gleichgewichtssystem zusammenhängen.

"Es gibt ja eine ganze Menge Erkrankungen des Gleichgewichtssystems hier auf der Erde", erzählt Thomas Reiter. "Und die Wissenschaftler versuchen nun zu verstehen, was genau zu diesen Erkrankungen führt. Und dabei kann genau diese Forschung, die wir mit diesem Gerät durchführen, Aufschlüsse darüber geben, wie man solche Erkrankungen unter Umständen dann beheben kann."

Aus Deutschland kommt auch das Plasma-Kristall-Experiment. Mit dem die Forschungen auf der ISS im Februar 2001 übrigens begonnen haben. Mit einer weiterentwickelten Variante dieses Experiments wird Thomas Reiter Phasenübergänge in komplexen Plasmen untersuchen.

Solche Plasmen sind in der Natur weit verbreitet. Sie treten in interstellaren Molekülwolken auf, in Ringsystemen von Planeten wie dem Saturn und auch in Kometenschweifen. Grundlagenforschung, um komplexe Plasmen später einmal für Beschichtungen von elektronischen Mikrochips zu nutzen, oder bei der Herstellung von Solarzellen und Flachbildschirmen.

Wer mehr über die Forschungen von Thomas Reiter erfahren möchte, der kann auch bei der ESA selbst nachlesen unter: www.esa.int/Astrolab