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Astana erhält Zuschlag für Expo 2017

23. November 2012

Die Weltausstellung Expo zieht in fünf Jahren ins kasachische Astana. Das teilte das internationale Expo-Büro mit. Dabei steht das autoritäre Regime des Landes wegen Menschenrechtsverletzungen seit Jahren in der Kritik.

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Soldaten einer Ehrenformation der kasachischen Armee stehen vor dem Palast von Astana vor der Skyline der Hauptstadt (Archivfoto: dpa)
Weltausstellung Expo 2017 geht nach KasachstanBild: picture-alliance/dpa

Die Hauptstadt Kasachstans konnte sich bei der Abstimmung zum Wettbewerb für die dreimonatige kleinere Variante der Weltausstellung mit 103 zu 44 Stimmen gegen die belgische Stadt Lüttich durchsetzen. Der Generalversammlung des Expo-Büros gehören 161 Staaten an.

Lüttich, der einzige Gegenkandidat, hatte sich für die Ausstellung mit dem Motto "Die Welt verbinden, die Menschen vernetzen, besser zusammenleben" beworben. Die Ausstellung in Astana findet vom 10. Juni bis zum 10. September 2017 statt. Damit richtet erstmals eine zentralasiatische Hauptstadt eine Expo aus.

Kasachen jubeln

Bei den Kasachen waren die Freude über den Zuschlag zur Expo groß: "Wir haben gewonnen!!!!!!! 103 Stimmen!!!!", twitterte das Bewerbungskomitee um Präsident Nursultan Nasarbajew. Das Präsidentenamt teilte mit: "Der Sieg von Astana in diesem Wettbewerb ist keineswegs ein Zufall." Die Ausstellung werde "unser kreatives Potenzial deutlich machen".

So wie auf diesem Entwurf könnte das Ausstellungsgelände 2017 in Astana aussehen (Foto: DW, Jaroslawa Naumenko)
So könnte das Ausstellungsgelände 2017 in Astana aussehenBild: DW

Kritiker werfen dem seit 1990 herrschenden Nasarbajew die Unterdrückung Andersdenkender sowie Menschenrechtsverletzungen vor. Nur wenige Stunden vor der Entscheidung in Paris war in der ehemaligen Sowjetrepublik die Oppositionszeitung "Golos Respubliki" (Stimme der Republik) verboten worden. Die Justiz wirft dem Blatt vor, es habe blutige Ölarbeiter-Proteste unterstützt, bei denen 2011 mindestens 17 Menschen getötet wurden. Auch Dutzenden anderen Medien droht deshalb ein Publikationsverbot.

Hauptthema: Künftige Energiekonzepte

Die Veranstalter rechnen mit fünf Millionen Besuchern in Astana. Im Mittelpunkt soll dort das Thema "Energie der Zukunft" stehen. Kasachstan verfügt über gewaltige Ressourcen an Erdöl, Erdgas, Kohle und anderen Rohstoffen. An der diesjährigen kleineren Expo in der südkoreanischen Küstenstadt Yeosu nahmen mehr als 100 Länder und zehn internationale Organisationen teil, acht Millionen Menschen besuchten sie. Die nächste große Weltausstellung ist 2015 in Mailand geplant.

Noch bevor die Entscheidung für die kleinere Expo gefallen war, meldeten sich die Bewerber für die nächste große Weltausstellung 2020. "Kraft der Vielfalt, Harmonie für das Wachstum" - mit diesem Motto bewirbt sich die brasilianische Metropole São Paulo. Mit elf Millionen Einwohnern ist sie nach Einwohnern gerechnet die neuntgrößte Stadt der Welt. Weitere Kandidaten für die Expo 2020 sind Jekaterinburg in Russland und Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Entscheidung fällt im November 2013.

kle/sti (dpa, afp)