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Assad will ausharren

8. November 2012

Den kürzlich angebotenen Rückzug ins Exil lehnt der syrische Machthaber vehement ab. Schließlich sei er keine Marionette des Westens. Zugleich warnte er vor einem Dominoeffekt im Falle einer Militäraktion des Auslands.

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Baschar al-Assad (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Kosten einer solchen Aktion wären nicht tragbar, sagte Assad in einem Interview des Fernsehsenders Russia Today. Zudem wäre die ganze Welt vom Atlantik bis zum Pazifik betroffen. "Ich glaube nicht, dass der Westen in diese Richtung steuert", zitiert ihn der Sender auf seiner Internetseite.

Katar: syrische Opposition bemüht um Einigkeit

Den jüngst vom britischen Regierungschef David Cameron ins Spiel gebrachten Vorschlag, ihm freies Geleit aus Syrien zu gewähren, wenn dadurch ein Ende des blutigen Bürgerkriegs garantiert wäre, lehnte Assad rundweg ab.

Er sei keine Marionette des Westens, die in den Westen oder ein anderes Land gehe. Er werde in Syrien leben und dort auch sterben, sagte er in dem Interview. Mit Blick auf den mit westlicher Unterstützung gestürzten libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi erklärte Assad: "Ich bin härter als Gaddafi".

Die Türkei will eine Flugverbotszone

Syriens Nachbarland Türkei tritt seit langem schon für eine ausländische Intervention ein, insbesondere für die Errichtung einer Flugverbotszone in Syrien. Ein Angriff Syriens auf das NATO-Land Türkei könnte sich rasch zu einer Internationalisierung des Konflikts führen. Denn wegen der Bündnisverpflichtung innerhalb der NATO-Staaten wären diese auch betroffen.

Im Golfemirat Katar beraten syrische Oppositionsgruppen derweil weiter über die Schaffung einer Dachorganisation der Assad-Gegner. Wegen anhaltender Streitigkeiten konnten sie sich bislang nicht auf die Wahl einer Führung einigen.

Syrische Opposition bereitet Machtübernahme vor

Umstritten ist vor allem, dass der im Ausland gegründete Syrische Nationalrat (SNC) seine Vormachtstellung nicht zugunsten von Aktivisten aus Syrien aufgeben will. Dem SNC wird vorgeworfen, nicht effektiv zu arbeiten, keinen Bezug zur Lage im Kriegsgebiet zu haben und unter dem Einfluss der islamistischen Muslimbrüder zu stehen.

Unter der Vermittlung Katars wurde am Donnerstag schließlich ein 40-köpfiges Gremium bestimmt, das künftig die gesamte Opposition repräsentieren soll. Nach einem Sturz des Regimes in Damaskus soll es zudem eine Übergangsregierung bilden.

Islamisten in den Startlöchern?

Die genaue Zusammensetzung und Ausrichtung dieses Oppositionsblocks war zunächst nicht bekannt. Zwei Frauen zogen laut Aktivisten erst nach massiver Kritik an der Dominanz der Männer in das Gremium ein.

Auch radikale Islamisten sollen zur neuen Vertretung gehören. An der Konferenz nahmen demnach auch Mitglieder der Al-Nusra-Front teil, die dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahestehen.

uh/kle (dapd,rtr,dpa)