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Asiaten kaufen die meisten Waffen

17. April 2012

Der Rüstungshandel boomt weltweit: seit 2007 eine Zunahme um ein Viertel. Deutschland trägt kräftig dazu bei, China holt auf, wie SIPRI-Experten bilanzieren. Die fünf größten Waffenimporteure sind asiatische Staaten.

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Kampfpanzer 'Leopard 2 A6 EX" (Foto: dpad)
Bild: dapd

Das globale Geschäft mit Rüstungsgütern wächst und wächst. In den vergangenen fünf Jahren habe der Waffenhandel um 24 Prozent im Vergleich zum Zeitraum 2002 bis 2006 zugelegt, heißt es im jüngsten Bericht des in Stockholm ansässigen Friedensforschungsinstituts SIPRI. Bei den Exporten liegt Deutschland demnach mit einem Anteil von noch neun Prozent (bislang elf Prozent) an dritter Stelle hinter den USA (30 Prozent) und Russland (24 Prozent).

Die Bundesrepublik lieferte demnach unter anderem U-Boote und Fregatten. Als wichtigste Absatzmärkte werden Griechenland, Südkorea und Südafrika genannt. Erwähnt wird in der SIPRI-Analyse auch der avisierte Verkauf von 200 Leopard-Panzern an Saudi-Arabien.

Rüstungsstopp zugunsten von Entwicklungshilfe gefordert

Die Kampagne "Aktion Aufschrei - Stoppt den Waffenhandel", eine Dachorganisation mehrerer Friedensinitiativen, warf der Regierung in Berlin vor, das konventionelle Wettrüsten anzuheizen. Anlässlich des zweiten "Internationalen Tags gegen Militärausgaben" (Global Day of Action on Military Spending) an diesem Dienstag fordern die Initiativen und Netzwerke eine Kürzung der Rüstungsausgaben zugunsten der Entwicklungshilfe.   

SIPRI hebt in seiner Bilanz vor allem den zunehmenden Einfluss Asiens auch im Rüstungssektor hervor. Im Untersuchungszeitraum von 2007 bis 2011 wurden demnach 44 Prozent der weltweiten Waffenimporte in Asien und Ozeanien registriert. Weit abgeschlagen folgen Europa mit 19 Prozent und der Nahe Osten mit 17 Prozent.

U-Boot (Foto: dapd)
U-Boote "made in germany" - ein ExportschlagerBild: dapd

Atommächte Indien und Pakistan große Kunden 

Gearbeitet werde aber auch an der Entwicklung einer eigenen Rüstungsindustrie, wie SIPRI-Experte Pieter Wezemann erläuterte. Musterbeispiel ist auch dabei China, die vom großen Importeur mittlerweile in den Kreis der Exporteure aufgestiegen ist. Die Volksrepublik lieferte ihre Waffen demnach bislang überwiegend an Pakistan.

Größter Waffenkäufer ist laut den Stockholmer Angaben Indien mit zehn Prozent, gefolgt von Südkorea mit sechs Prozent, Pakistan und China mit jeweils fünf Prozent und Singapur mit vier Prozent. Indien kaufte demnach vor allem Flugzeuge und steigerte damit in den vergangenen fünf Jahren seine Importe um 38 Prozent. Auch Pakistan investierte vor allem in Flugzeuge.

SC/wa (afp, dpa, epd)