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Armee befreit Boko-Haram-Geiseln

3. August 2015

Erst vor wenigen Tagen hatte Nigerias Militär eine ähnliche Erfolgsmeldung verbreitet. Nun können sich vor allem Eltern darauf freuen, ihre verschleppten Kinder bald wieder in die Arme zu schließen.

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Aus der Boko-Haram-Geiselhaft befreite Frauen und Kinder (Foto: AP)
Aus Boko-Haram-Geiselhaft befreite Frauen und KinderBild: picture-alliance/AP Photo/J. Ola

Nigerianische Soldaten haben nach eigenen Angaben im Bundesstaat Borno 101 Kinder aus der Gewalt der radikal-islamischen Boko-Haram-Sekte befreit. Armee-Sprecher Tukur Gusau teilte mit, bei der Aktion rund um Aulari seien insgesamt 178 Menschen gerettet worden, darunter 67 Frauen und zehn Männer.

Boko-Haram-Kommandeur gefasst

Außerdem habe die Armee einen Kommandeur der Islamisten gefangengenommen. Er werde derzeit verhört. Bei dem Einsatz seien zudem mehrere Boko-Haram-Lager in der Umgebung der Stadt Bama zerstört worden. Die nigerianische Luftwaffe erklärte, sie habe zahlreiche Islamisten getötet, als sie deren Angriff im Dorf Bitta abgewehrt habe. Bitta liegt etwa 70 Kilometer südöstlich der Millionenstadt Maiduguri.

Islamisten überfallen Malari

Zuvor hatten Kämpfer der Islamistengruppe die Ortschaft Malari in Borno überfallen und mindestens 13 zumeist junge Menschen getötet und fast 30 verletzt. Wie Augenzeugen der Nachrichtenagentur AFP weiter berichteten, setzten Boko-Haram-Aktivisten Häuser und Geschäfte in Brand.

Die Extremisten hätten sich auf einem Rachefeldzug befunden, erklärte eine 32-jährige Bäuerin, die fliehen konnte. "Sie haben uns beschuldigt, den Soldaten gesagt zu haben, wo sie sich verstecken." Schließlich hätten sich die Angreifer unter "Allah ist mächtig"-Rufen zurückgezogen.

Malari war in den vergangenen Monaten bereits mehrfach Ziel blutiger Angriffe. Anfang Juli hatte sich dort eine jugendliche Selbstmordattentäterin in einer Moschee in die Luft gesprengt, zwölf Menschen wurden getötet.

Boko Haram kämpft seit sechs Jahren gewaltsam für die Errichtung eines streng islamisch geprägten Staates im muslimischen Nordosten Nigerias. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden in dem Konflikt bisher mehr als 15.000 Menschen getötet.

se/kle (rtre, afp)