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Argentinien fordert Falklands zurück

3. Januar 2013

Genau 180 Jahre nach der Besetzung der Falklandinseln durch Großbritannien und drei Jahrzehnte nach dem Krieg, facht Argentinien den Streit um der Archipel wieder an.

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Dei argentinische Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner (Foto: AP/dapd)
Bild: AP

In einem Schreiben an den britischen Premierminister David Cameron wirft die argentinische Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner (Artikelbild) dem Vereinigten Königreich Kolonialismus vor und fordert Gespräche über eine Rückgabe der Falkland-Inseln, die in Argentinien Islas Malvinas genannt werden.

In dem in den britischen Tageszeitungen "The Guardian" und "The Independent" als Anzeige veröffentlichten und auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon gerichteten Brief schreibt Kirchner: "Vor genau 180 Jahren, am 3. Januar 1833, hat Großbritannien in einem unverhohlenen Akt des Kolonialismus Argentinien die Inseln gewaltsam entrissen, die 14 000 Kilometer von London entfernt sind." Die Argentinier auf den Inseln seien von der Royal Navy ausgewiesen worden, kritisiert Kirchner. Anschließend hätten die Briten einen "Prozess der Bevölkerungsansiedlung ähnlich dem in anderen Gebieten unter Kolonialherrschaft" begonnen.

Karte Falkland-Inseln

Die "Kolonialmacht" Großbritannien weigere sich bis heute, sie zurückzugeben und damit die "territoriale Vollständigkeit" Argentiniens zu garantieren. Kirchner beruft mit ihrer Forderung nach Gesprächen über die Rückgabe der Falklands auf eine UN-Resolution aus dem Jahre 1965. Darin werden beide Seiten aufgerufen, in Verhandlungen die Frage der Zugehörigkeit der Inselgruppe zu klären.

Argentinien und England bringen Falkland-Streit vor die UN

Cameron und die britische Regierung äußerten sich nicht offiziell zu dem Vorstoß der argentinischen Staatschefin. Das britische Außenministerium lehnte nach Informationen des "Guardian" neue Verhandlungen mit Argentinien ab. Die Zukunft der Falkland-Inseln liege ausschließlich in den Händen der dortigen Bevölkerung. In diesem Jahr soll es ein Referendum geben, bei dem die rund 3000 Bewohner des Archipels über ihre Zugehörigkeit zu Argentinien oder zu Großbritannien entscheiden können. Ein eindeutiges "Ja" zu Großbritannien gilt als sicher.

Argentinien und Großbritannien streiten seit Jahrzehnten um die östlich von Patagonien gelegenen Falklands, in deren Meereswirtschaftszone große Ölvorkommen liegen sollen. Im April 1982 ließ die damals in Argentinien herrschende Militärjunta die Inselgruppe besetzen. In einem mehrmonatigen Krieg eroberten die britischen Streitkräfte die Inseln zurück. 255 britische Soldaten starben, auf argentinischer Seite gab es 649 Tote.

wl/gmf (dpa,afp, epd)