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ARD-Reporter durch Schüsse schwer verletzt

30. März 2013

Der ARD-Fernsehkorrespondent Jörg Armbruster ist bei Dreharbeiten im nordsyrischen Aleppo angeschossen und schwer verletzt worden. Aus der Stadt werden schwere Kämpfe gemeldet.

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ARD-Nahost-Korrespondent Jörg Armbruster (Archivbild Picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Wie Armbrusters Heimatsender, der Südwestrundfunk (SWR), mitteilte, wurde der Reporter mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus in Syrien eingeliefert und dort notoperiert. Am Samstag sei der 65-Jährige in einem Krankenwagen in die Türkei gebracht worden, wo ihn das Team einer Rettungs- und Sicherheitsfirma in Empfang genommen und untersucht habe. Sobald es sein Zustand erlaube, werde Armbruster nach Deutschland ausgeflogen, teilte der SWR mit. Laut weiteren Angaben des Senders hielt sich Armbruster seit Anfang der Woche im Gebiet der Freien Syrischen Armee auf. Dort wollte er eine Reportage über die gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad kämpfenden Rebellen drehen.

Unterdessen werden aus Aleppo heftige Kämpfe gemeldet. Nach Berichten von Oppositionsaktivisten und der in London sitzenden Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte ist es den Aufständischen in tagelangen heftigen Gefechten gelungen, zumindest Teile des strategisch wichtigen Stadtviertels "Scheich Maksud" zu erobern.

Die Beobachtungsstelle berichtete zudem, die Aufständischen hätten einen mit der Regierung sympathisierenden sunnitischen Geistlichen gefangen genommen und getötet und seien mit seiner Leiche durch die Straßen des Viertels gezogen. Der staatliche Fernsehsender Al-Ichbarija meldete, der Imam sei enthauptet worden. Sein Kopf sei auf dem Minarett der Al-Assan Moschee platziert worden, von wo aus er früher gebetet habe.

Nach Erkenntnissen des Bundesnachrichtendienstes (BND) gewinnt das Terrornetzwerk Al-Kaida unter den bewaffneten Aufständischen in Syrien immer mehr an Einfluss. Es gehe inzwischen um mehrere tausend Kämpfer der islamistischen al-Nusra-Front. "Im bewaffneten Widerstand gegen Assad spielt diese Organisation eine immer größere Rolle", sagte BND-Präsident Gerhard Schindler der Zeitung "Bild am Sonntag".

BND: Assad verliert

Das Regime hat Schindlers Einschätzung zufolge kaum eine Chance, den Kampf gegen die Aufständischen zu gewinnen. Assads Führungsapparat sei "im Rückwärtsgang" und werde am Ende verlieren. "Man kann einen Krieg gegen die eigene Bevölkerung nicht gewinnen", sagte Schindler. Die Rebellen seien inzwischen rund 100.000 Mann stark und würden immer weiter wachsen. "Das Regime hingegen hat stete Verluste und findet kaum neue Rekruten."

wl/se (dpa, ap, afp)