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Anti-Doping-Preis für Stepanowa

6. Dezember 2016

Die russische Leichtathletin Julia Stepanowa erhält den Preis des Doping-Opfer-Hilfevereins. Bei der Veranstaltung in Berlin ist die Whistleblowerin nur zugeschaltet.

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Doping-Whistleblowerin Julia Stepanowa. Foto: dpa-pa
Doping-Whistleblowerin Julia StepanowaBild: picture-alliance/dpa/P. Zinken

Anti-Doping-Preis für Stepanova

Der Doping-Opfer-Hilfeverein (DOH) hat der russischen Whistleblowerin Julia Stepanowa in Berlin den "Anti-Doping-Preis 2016" verliehen. Die 30 Jahre alte Mittelstreckenläuferin hatte zusammen mit ihrem Mann Witali flächendeckendes Doping in der russischen Leichtathletik enthüllt und war anschließend aus Angst um ihr Leben aus ihrem Heimatland geflohen. "Julia Stepanowa ist eine Siegerin, zumindest eine moralische Siegerin. Der Anlass führt uns auf die dunkle Seite des Sports, wo Sieg um jeden Preis die Parole ist. Doch die Haltung und die Tat eines einzelnen Menschen können die Dunkelheit erhellen", sagte Hans Wilhelm Gäb, ehemaliger Chef der Stiftung Deutsche Sporthilfe, in seiner Laudatio: "Julia Stepanowa hat im Kampf gegen Betrug unter persönlichen Opfern ein Zeichen der Hoffnung gesetzt."

Stepanowa hatte aus Sicherheitsgründen auf eine Reise nach Berlin verzichtet, war aber per Skype zugeschaltet. "Ich möchte mich bei allen für die großartige Unterstützung bedanken", sagte die Russin. Stepanowas Enthüllungen hatten unter anderem dazu geführt, dass der russische Leichtathletik-Verband RusAF derzeit von allen internationalen Wettbewerben suspendiert ist. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte ihr allerdings die Teilnahme an den Sommerspielen in Rio als neutrale Athletin verweigert, da sie als ehemalige Dopingsünderin nicht die "ethischen Anforderungen" erfülle. Inzwischen wird die mittlerweile in den USA lebende Stepanowa vom IOC mit einem Stipendium unterstützt. Ihrem Mann war ein Job als Anti-Doping-Berater zugesagt worden.

Der Preis wird alle zwei Jahre an Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Sport verliehen, die sich für einen dopingfreien Sport einsetzen. In diesem Jahr ist der Preis erstmals mit 10.000 Euro dotiert.

sn/asz (sid, DOH)