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Bombe gegen US-Soldaten

10. März 2008

Bei einem Anschlag in Bagdad sterben fünf US-Soldaten. Mindestens 14 Menschen werden verletzt. Insgesamt kommen durch Attentate an diesem Tag mindestens 14 Menschen ums Leben.

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Reste eines Autobombenanschlags in Bagdad (Foto: AP)
Bei Anschlägen im Irak starben an einem Tag insgesamt mindestens 14 MenschenBild: AP

Bei drei Selbstmordattentaten sind am Montag (10.3.2008) im Irak insgesamt 14 Menschen ums Leben gekommen. Ein Selbstmordattentäter hat in Bagdad allein fünf US-Soldaten mit sich in den Tod gerissen. Nach Angaben der US-Armee und von Augenzeugen zündete der elegant gekleidete Attentäter einen Sprengstoffgürtel, nachdem die GIs ihren Militärkonvoi verlassen hatten, um im Stadtteil Mansur einkaufen zu gehen. Zwei Passanten wurden ebenfalls getötet, knapp 20 Menschen erlitten Verletzungen, darunter drei weitere Soldaten sowie ihr irakischer Übersetzer.

Nach dem Anschlag sperrten irakische und US-Sicherheitskräfte das Gebiet weiträumig ab. Einige Schaulustige an den Absperrungen äußerten sich unverhohlen zufrieden mit dem Attentäter. Dieser muss die Gewohnheiten seiner Opfer offenbar gut gekannt haben. Ein irakischer Polizist berichtete, dass die GIs fast täglich nach Mansur kämen, um einkaufen zu gehen oder Eis zu essen.

Neue Taktik des Terrors?

US-Kommandeur John Kelly warnte am Montag davor, das Terrornetzwerk könne seine Taktik im Irak ändern und zu spektakulären Anschlägen übergehen, um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. "Wir haben Hinweise, nach denen sie großangelegte Ereignisse planen könnten, die die Aufmerksamkeit der Medien auf sich ziehen", sagte der General aus dem Westirak in einer Telefonkonferenz. Bislang hatte El Kaida vor allem Selbstmord- und Autobombenanschläge verübt.

Anschlag auf sunnitischen Stammesführer


Zwei weitere Selbstmordattentate ereigneten sich in der nordöstlich von Bagdad gelegenen Provinz Dijala. In der Ortschaft Kanaan tötete eine Selbstmordattentäterin den Anführer einer lokalen Bürgerwehr und mindestens drei weitere Menschen. Augenzeugen berichteten, zusammen mit Scheich Thair Ghadhban seien eine seiner Töchter sowie eine Nichte gestorben. Der vierte Tote sei ein Leibwächter.

Die Frau habe ihren Sprengstoffgürtel vor dem Haus des Stammesführers gezündet. Die Mitglieder der irakischen Bürgerwehren kämpfen mit Unterstützung der US-Armee gegen die El-Kaida-Terroristen. In den Wochen zuvor hatten Terroristen bereits mehrfach Frauen als Selbstmordattentäterinnen eingesetzt.

Viele verletzte Polizisten

Ein weiterer Attentäter zündete seinen Sprengstoffgürtel vor der Polizeistation von Al-Makdadija, das lange Zeit als Hochburg der El Kaida galt. Außer ihm starben zwei weitere Menschen. Die meisten der 20 Verletzten waren Polizisten. (kap)

Reste eines Autobombenanschlags in Bagdad (Foto: AP)
Reste eines Autobombenanschlags in BagdadBild: AP