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Anschlag auf Bundesliga? Ein vager Verdacht

12. August 2016

Es wird weiter ermittelt, wegen des Verdachts auf Anschlagsplanungen gegen ein Fußballspiel in Deutschland: Eine "konkrete Gefahrenlage" bestehe aber nicht, betont auch die Staatsanwaltschaft in Duisburg.

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Kontrollen vor Bundesliga-Stadien (Illustration: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/R. Rudel

Im Visier der deutschen Fahnder sind laut diverser Medienberichte offenbar vier Syrer, alle aus einer Dinslakener Flüchtlingsunterkunft. Der Verdacht: Sie könnten möglicherweise einen Anschlag auf ein Fußball-Bundesligaspiel geplant haben. Zwei der Männer wurden inzwischen wieder auf freien Fuß gesetzt. Der dringende Tatverdacht gegen die beiden mutmaßlichen Islamisten habe sich nicht erhärten lassen, teilte die Duisburger Staatsanwaltschaft jetzt mit. Der Haftrichter habe in diesen Fällen beantragte Haftbefehle abgelehnt, teilte eine Sprecherin der Behörde mit.

Gegen einen dritten Beschuldigten sei aber ein Haftbefehl ergangen. Der vierte - ein 24-jähriger Asylbewerber - sitzt bereits seit einer Woche in Haft. Die Polizei hatte ihn am vergangenen Freitag in Mutterstadt in Rheinland-Pfalz festgenommen, der Mann kommt aber laut NRW-Innenministerium aus Nordrhein-Westfalen. Auch er hatte in Dinslaken gewohnt.

Ermittlungen weiter gegen alle

Gegen alle vier Männer, auch gegen die freigelassenen, werde weiter ermittelt, betonte die Staatsanwaltschaft. Sie geht von einem - so wörtlich - "Verdacht der Verabredung zu einem Anschlag im Rahmen eines Fußballbundesligaspiels" aus. Staatsanwältin Anna Christiana Weiler betonte jedoch erneut, dass es "keine Hinweise auf eine konkrete Gefahrenlage" gebe. Das hatte auch NRW-Innenminister Ralf Jäger schon am Mittwoch gesagt. Hintergrund der Festnahmen sei ein Hinweis gewesen, nicht konkrete Anschlagspläne.

"Viele Arten von Hinweisen und Tipps"

Es gebe "keine konkreten Hinweise auf tatsächliche Anschlagsplanungen gegen die Fußball-Bundesliga". Es gibt einen vagen Hinweis einer Person, die hier glaubt, etwas gehört zu haben", erläuterte Jäger. Ob der Hinweis belastbar sei, müssten die Ermittlungen zeigen.

Es gebe viele Arten von Hinweisen und Tipps - und noch so vage Hinweise würden konsequent verfolgt, versicherte der SPD-Minister. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) ist laut Jäger darüber informiert, dass zu keinem Zeitpunkt ein Reifegrad von Anschlagsplanungen entstanden sei, die tatsächlich eine Spielbegegnung betreffen könnten. Derzeit gebe es auch keine Hinweise, dass die ohnehin hohen Sicherheitsvorkehrungen in Stadien nicht ausreichen würden.

SC/stu (afp, dpa)